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       # taz.de -- Umfrage zur Mobilität: Es trifft wieder mal die Verwandten
       
       > Die Preise für Fahrten mit Bussen, Bahnen und Autos steigen. Eine
       > Forsa-Umfrage zeigt, dass ein Viertel aller Bundesbürger deshalb auf
       > Mobilität verzichtet.
       
   IMG Bild: Unterwegssein wird wegen steigender Energiepreise immer teuer.
       
       BERLIN taz | Ein Viertel aller Deutschen spart im Bereich Mobilität, wenn
       das nötige Kleingeld für die steigenden Preise im Verkehrsbereich fehlt.
       Dies ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des
       Sozialforschungsinstituts Forsa, die zum ersten Mal im Auftrag der
       Schienenlobbyorganisation Allianz pro Schiene den Verzicht auf die Nutzung
       bestimmter Verkehrsmittel beleuchtet hat.
       
       Demnach verzichteten 24 Prozent der 3.212 Befragten aus allen Bundesländern
       aus Kostengründen auf geplante oder nötige Fahrten mit Auto, Bus oder Bahn
       sowie Flugreisen. Junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren und die Gruppe
       der 45- bis 59-Jährigen sparen hier mit einem Wert zwischen 27 und 28
       Prozent besonders oft.
       
       „Im Vergleich zum Wachstum der Lebenshaltungskosten um 11 Prozent sind die
       Preise im Luft- und Bahnverkehr sowie an den Tankstellen zwischen 2005 und
       2011 explosionsartig gestiegen“, sagte der
       Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Im vergangenen Jahr
       kosteten die Fahrscheine bei der Bahn 22 Prozent mehr als noch vor sechs
       Jahren.
       
       ## Wachsende Energiekosten
       
       Im Luftverkehr stiegen sie im selben Zeitraum um 34 Prozent. Die
       Spritpreise für Autos erhöhten sich um 28 Prozent. Grund für die
       Preissteigerungen seien wachsende Energiekosten. Diese würden die Preise im
       Verkehr auch in Zukunft in die Höhe treiben, so Flege.
       
       Vor allem Besuche bei Verwandten fallen dem Sparverhalten der Deutschen zum
       Opfer. „62 Prozent der 18- bis 29-Jährigen verzichten besonders oft auf
       Besuche bei Familie und Freunden, weil das Geld knapp ist“, sagte
       Forsa-Geschäftsführer Joachim Koschnicke. Bei der Gruppe der über
       60-Jährigen entschieden sich nur 48 Prozent, ihre Verwandten aufgrund der
       hohen Kosten nicht zu besuchen.
       
       23 Prozent von ihnen sparten sich lieber den Arztbesuch. Im Vergleich zu
       den anderen Altersgruppen führen sie damit diese Kategorie an. Beim Einkauf
       zeigte sich die jüngste Altersgruppe am spendabelsten: Nur 27 Prozent der
       Befragten zwischen 18 und 29 Jahren waren bereit, diesen Weg aus
       Kostengründen einzusparen.
       
       22 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susann Schädlich
       
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