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       # taz.de -- Grüne Energietechnik auf der Cebit: Die Solaranlage laufend berechnen
       
       > Keine Energiewende ohne neue Technologien, vor allem nicht ohne gut
       > durchdachte Planung und Überwachung. Forscher stellen auf der Cebit
       > solche Systeme vor.
       
   IMG Bild: Optimal ausgerichtet? Der Computer kann's errechnen.
       
       HANNOVER taz | Betreiber von Anlagen, die Strom aus regenerativen
       Energiequellen erzeugen, wollen stets auf dem Laufenden sein: Funktioniert
       alles? Stimmt der Ertrag? Und das fängt schon bei der Planung und
       Standortsuche an. Zu diesen Zwecken zeigen Forscher aktuelle Projekte auf
       der Computermesse Cebit in Hannover.
       
       Der Fachbereich Geographie der Marburger Philipps-Universität [1][stellt
       eine Software vor], mit der der Anwender herausfindet, für welche Gebiete
       Photovoltaik- und Solarthermieanlagen geeignet sind. Das Programm, das auf
       einem Open-Source-Grundgerüst (OpenSuse und OSGeo) basiert, nennt das Team
       das ISIS Solarkataster. Auf Grundlage aktueller Satellitendaten lässt sich
       damit sehen, ob es sinnvoll ist, Solartechnik auf einem Hausdach oder einer
       Wiese zu installieren.
       
       An der FH Frankfurt, im Fachbereich Geoinformation und Kommunaltechnik, ist
       zuvor ein ähnliches Projekt entstanden: „Erneuerbar Komm!“. Das Programm
       bezieht jedoch mehrere Energiequellen mit ein; neben dem Faktor Sonne auch
       Biomasse, Wasser- und Windkraft. Daneben hat das Team einen Leitfaden für
       Kommunen und Landkreise entworfen. Das stützt die Energiewende auf
       sinnvolle Art und Weise, insbesondere bringt es die dezentrale
       Energieversorgung voran.
       
       In beiden genannten Fällen handelt es sich um Onlinerechner, die das
       Potenzial einer Anlage mit verschiedenen Werten wie Wirkungsgrad, Ertrag
       und Kohlendioxid-Einsparung darstellen. Dadurch lässt sich sehr gut
       erkenne, wie sinnvoll eine Investition ist. Schließlich muss man hierbei
       stets diverse Aspekte berücksichtigen: Wie sieht es mit der Bebauung aus?
       Wie verhält sich die auftreffende Globalstrahlung? Wo liegen Schutzgebiete?
       
       ## Viele Messdaten für die Wartung
       
       Darüber hinaus präsentiert sich in Hannover [2][unter dem Namen ADiWa]
       („Das Internet der Dinge“) ein Projekt, das unter anderem zum Ziel hat,
       Rechnersysteme von Anlagen über das Internet derart zu verbinden, dass
       diverse Teilnehmer miteinander kommunizieren können. Liegt etwa eine
       Störung innerhalb eines Windparks vor, so können alle Beteiligten sehen, ob
       es tatsächlich notwendig ist, ein Wartungsteam herauszuschicken, das vor
       Ort alles untersucht.
       
       Um zu sehen, was im Detail geschieht und wer genau gefragt ist, erfasst das
       System zahlreiche Messdaten. In der Gesamtheit soll daraus eine Plattform
       entstehen, die etliche Spezialisten einbezieht, um die richtige
       Entscheidung hinsichtlich der Wartung zu treffen – sozusagen ein Prototyp,
       der zum Ziel hat, Servicemanagement so zu denken und lenken, dass es am
       Ende Kosten einspart.
       
       Betrachtet man den derzeitigen Kurs der Politik und macht man sich bewusst,
       dass die Energiewende eher im Kleinen als im Großen stattfindet, dann
       dürfte es in den kommenden Jahren durchaus mehr derartige Lösungen geben.
       
       8 Mar 2012
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.isi-solutions.org
   DIR [2] http://www.adiwa.net
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Frank Magdans
       
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