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       # taz.de -- Riesenaufwand hinter Stuxnet-Trojaner: Virus mit eigener Sprache
       
       > Die Schadsoftware „Duqu“ ist in Teilen identisch mit dem Stuxnet-Wurm,
       > der das iranische Atomprogramm sabotierte. Jetzt machten Experten eine
       > weitere seltsame Entdeckung.
       
   IMG Bild: Auch normale Nutzer im Visier: Duqu, der „kleine Bruder“ von Stuxnet.
       
       MOSKAU/BERLIN dpa | Die Entwickler des mit Stuxnet verwandten Trojaners
       Duqu haben offenbar einen einzigartigen Aufwand betreiben: Nach
       Erkenntnissen russischer Virenjäger wurden Teile der Schadsoftware in einer
       bisher unbekannten Programmiersprache geschrieben. Dadurch sei Duqu
       besonders schwer zu entdecken gewesen, sagte Vitali Kamljuk, Analyst der
       IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab.
       
       Duqu hatte bereits im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt. In ihm fand
       sich zum Teil Code aus dem Stuxnet-Wurm wieder, mit dem iranische
       Atomanlagen sabotiert wurden. Stuxnet gilt als der bisher perfekteste
       Computerschädling, angesichts des großen Aufwands für seine Entwicklung
       vermuten Sicherheitsexperten westliche Geheimdienste dahinter. Während
       Stuxnet darauf ausgerichtet war, Industrieanlagen zu stören, war Duqu ein
       reines Spionage-Werkzeug.
       
       "Es sieht danach aus, dass ein Teil von Duqu mit einer eigens dafür
       entwickelten Programmiersprache geschrieben wurde", sagte Kamljuk. Es gehe
       davon aus, dass damit auch weitere Schadsoftware produziert wurde, die
       bisher unentdeckt geblieben sei.
       
       "Es wäre zu aufwendig, eine ganze Programmierumgebung nur für ein einziges
       Programm zu schaffen." Dafür müssten mehrere Softwarespezialisten
       monatelang arbeiten. "Forscher von Kaspersky Lab haben bestätigt, dass die
       Sprache objektorientiert ist und eigene Aktivitäten ausführt, die für
       Netz-Programme geeignet sind."
       
       Nach der Entschlüsselung des betroffenen Duqu-Moduls, das für die
       Kommunikation zum Auftraggeber des Trojaners zuständig gewesen sei, habe
       Kaspersky jetzt den "Fingerabdruck", um damit nach verwandter Software zu
       suchen. Nach Informationen der Virenforscher wurde Duqu zum Teil schon vor
       Stuxnet entwickelt, auch wenn das Programm erst gut ein Jahr später als der
       Industriesabotage-Wurm bekannt wurde.
       
       8 Mar 2012
       
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