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       # taz.de -- Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Keine Bahn verlässt das Depot
       
       > Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter, diesmal in
       > Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Die Gewerkschaft ver.di und
       > der Beamtenbund dbb fordern 6,5 Prozent mehr Lohn.
       
   IMG Bild: Menschenleer: U-Bahnhaltestelle in Düsseldorf.
       
       DÜSSELDORF/STUTTGART dpa | Wegen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst
       bleiben Busse und Straßenbahnen in Nordrhein-Westfalen und
       Baden-Württemberg am Mittwoch vielerorts in ihren Depots. In den frühen
       Morgenstunden traten unter anderem Beschäftigte der Verkehrsbetriebe im
       Ruhrgebiet, in Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Karlsruhe in den Ausstand.
       „Die Fahrzeuge stehen still“, sagte Günter Isemeyer, Sprecher der
       Gewerkschaft Verdi in NRW.
       
       „Köln ist für 24 Stunden zu, da geht keine Straßen- und keine U-Bahn raus.“
       Die ersten Bahnen würden erst am Donnerstagmorgen wieder fahren, hieß es
       weiter. Uschi Schorlepp von Verdi in Baden-Württemberg sagte: „In
       Stuttgart, Esslingen und Karlsruhe hat kein Bus das Depot verlassen.“
       
       Zudem sollen zahlreiche Kindertagesstätten, Behörden und Bäder in den
       betroffenen Bundesländern geschlossen bleiben und der Müll nicht abgeholt
       werden. In vielen Krankenhäusern wird nur ein Notdienst angeboten. Aktionen
       sind auch in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg geplant.
       
       Bereits zu Wochenbeginn hatte Verdi zu Warnstreiks in Hessen,
       Rheinland-Pfalz und dem Saarland aufgerufen. Am Dienstag waren Hamburg,
       Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an der Reihe. Die ganze Woche
       über soll in ganz Deutschland in wechselnden Bundesländern gestreikt
       werden. Hintergrund sind Forderungen nach mehr Geld für die deutschlandweit
       rund zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft
       Verdi und die Tarifunion des Beamtenbundes dbb verlangen ein Plus von 6,5
       Prozent - mindestens aber 200 Euro im Monat.
       
       Die Arbeitgeber hatten bei der ersten Verhandlungsrunde vergangene Woche
       kein Angebot vorgelegt. Die Tarifparteien wollen sich nächsten Montag und
       Dienstag erneut zusammensetzen.
       
       7 Mar 2012
       
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