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       # taz.de -- Pirat zur Bundespräsidentenwahl: „Löblich, dass die Linke sich bemüht“
       
       > Ob Beate Klarsfeld auch von den Piraten unterstützt wird, ist noch offen,
       > sagt Martin Delius. Von Joachim Gauck als Bundespräsident hält er nicht
       > viel.
       
   IMG Bild: Einen eigenen Kandidaten haben die Piraten noch nicht gefunden für die Bundespräsidentenwahl
       
       taz: Herr Delius, CDU, SPD, Grüne und FDP wollen Joachim Gauck als
       Bundespräsident. Was halten Sie von ihm? 
       
       Martin Delius: Gauck ist der konservativste Kandidat, den man sich
       vorstellen kann. Er ist mit Sicherheit eine respektable Person, aber für
       eine progressive Partei ist er nicht der Lieblingskandidat. Sein Leitspruch
       ist ja: „Bewahren, was ist“. Wir fordern „Klarmachen zum Ändern“.
       Gegensätzlicher geht es nicht.
       
       Sie stehen damit außerhalb des Konsens der großen Parteien. 
       
       Mit dem Findungsprozess bin ich nicht einverstanden. Eine gemeinsame
       Entscheidung fand nicht statt, das war für alle Beteiligten bloß der Weg
       des geringsten Widerstandes. Das ist so nicht akzeptabel, und wir müssen
       uns jetzt die Frage stellen, was dieses Amt bedeutet und wie es berufen
       werden soll.
       
       Und was halten Sie von Beate Klarsfeld? 
       
       Da ist meine Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen. Neben ihren
       medienwirksamen Aktionen ist Beate Klarsfeld für mich eher ein
       unbeschriebenes Blatt. Aber es ist sehr löblich, dass Die Linke sich
       wenigstens um Alternativen bemüht hat, das tun wir auch.
       
       Und mit welchem Ergebnis? 
       
       Wir wissen noch nicht, ob wir jemanden aufstellen. Ein Problem ist, dass
       ein Gegenkandidat zu Gauck chancenlos ist. Wir haben einige gefragt, die
       wir für geeignet halten, den Mathematiker und Philosophen Gunter Dueck zum
       Beispiel und den ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts,
       Hans-Jürgen Papier. Beide haben sich zwar gefreut, aber abgelehnt.
       
       1 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Frédéric Valin
       
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