URI: 
       # taz.de -- Hunger in Kenias Flüchtlingslager: "Wenig Hoffnung" für die Flüchtlinge
       
       > Ärzte ohne Grenzen schlägt Alarm über die Lage in Dadaab, dem größten
       > Flüchtlingslager der Welt. Für die rund 463.000 Bewohner wird die Lage
       > immer schlimmer.
       
   IMG Bild: Kinder im Flüchtlingslager Dadaab, im Nordosten Kenias.
       
       NAIROBI taz | Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnt vor einer
       zunehmenden humanitären Katastrophe im Flüchtlingslager Dadaab im Nordosten
       Kenias. Im größten Flüchtlingslager der Welt, mit derzeit rund 463.000
       Bewohnern laut UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR, würden die
       Lebensbedingungen immer schwieriger, warnte MSF-Sprecherin Kate Ribet
       gegenüber der taz.
       
       „Die Lage der Flüchtlinge in den Lagern von Dadaab ist extrem, und es gibt
       wenig Hoffnung auf kurzfristige Verbesserung“, sagte Ribet.
       
       „Während sich die Aufmerksamkeit von Medien und Politik auf die
       Stabilisierung Somalias konzentrieren, können wir nicht die Bedürfnisse von
       Tausenden Menschen ignorieren, die in unmenschlichen Bedingungen leben. Die
       internationale Gemeinschaft schafft es nicht, den Männern, Frauen und
       Kindern, die vor Krieg und Dürre fliehen, mehr als das Allernötigste zur
       Verfügung zu stellen.“
       
       Es strömten ständig neue Flüchtlinge nach Dadaab und andere Lager in Kenia,
       so die MSF-Sprecherin, und dies werde durch anhaltende Konflikte in
       Somalia, Südsudan und Uganda verschärft.
       
       ## Unterernährung und Seuchen
       
       Das UNHCR, Kenias Regierung und Hilfswerke müssten ihre Hilfe verstärken.
       Unterernährung und Seuchen seien in Dadaab derzeit ein großes Problem.
       Politische Entscheidungsträger müssten etwas dagegen tun, dass Flüchtlinge
       aus Somalia den Preis für einen Krieg zahlen, vor dem sie fliehen.
       
       Hilfswerke hatten jüngst von Konflikten zwischen Flüchtlingen und
       Einheimischen rund um die Lager von Dadaab und Kakuma berichtet. Da viele
       neue Flüchtlinge sich zunächst außerhalb der Lager niederlassen, stehen sie
       in direkter Konkurrenz zur Bevölkerung.Das UN-Welternährungsprogramm WFP
       vergibt daher Lebensmittelhilfe jetzt auch in der Nachbarschaft der Lager.
       
       Dadaab feierte vor kurzem sein 20-jähriges Bestehen; rund 10.000 seiner
       Bewohner sind im Lager geborene Kinder von Eltern, die selbst im Lager auf
       die Welt kamen.
       
       29 Feb 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Maria Macharia
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Größtes Flüchtlingslager der Welt: Warnung vor einer Katastrophe
       
       Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe in Dadaab, dem
       größten Flüchtlingslager der Welt. In 2 bis 3 Monaten sei das Geld aus, es
       fehlen 25 Millionen Dollar.
       
   DIR Suche nach Attentätern in Kenia: Nairobis Angst vor dem Terror
       
       Die Polizei sucht die Urheber des jüngsten Bombenanschlags mit über 30
       Verletzten. Die Öffentlichkeit fürchtet, dass das nur eine Generalprobe
       war.
       
   DIR Megabauprojekt in Kenia: Öl und Bahn statt Krabben und Korallen
       
       Am Indischen Ozean entsteht ein Megaprojekt: In Lamu soll ein Ölterminal
       gebaut werden. Einem Idyll droht das Aus, Kenia freut sich auf seinen
       zweiten Tiefwasserhafen.
       
   DIR Friedensbemühungen für Somalia: "Wie Afghanistan 2001"
       
       Seit Jahrzehnten tobt in Somalia Krieg, Piraten und Islamisten finden
       ideale Bedingungen. Das soll sich jetzt ändern. Die Briten rufen zur großen
       Somalia-Konferenz.
       
   DIR Vor den Wahlen in Kenia: Den Haag greift ein
       
       Der Internationale Strafgerichtshof will vier Politikern aus Kenia den
       Prozess machen. Zwei sind Kandidaten für die nächste Präsidentschaftswahl.
       
   DIR Hungersnot in Ostafrika: Tausende hätten überleben können
       
       Britische Hilfsorganisationen machen die Weltgemeinschaft dafür
       verantwortlich, dass Tausende Menschen in Ostafrika verhungert sind. Sie
       hätten schneller eingreifen müssen.
       
   DIR Stabilisierung Somalias: Somalis haben die Schnauze voll
       
       Alle Nachbarn kämpfen jetzt in Somalia gegen die Shabaab-Islamisten.
       Frieden ist nicht in Sicht, die Regierung ist diskreditiert. Alle sollen
       weg, finden Exilanten.