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       # taz.de -- Vorfeldlotsen verlängern Streik bis Freitag: Die "Starrsinnigen"
       
       > Der Frankfurter Flughafen wird bis zum späten Freitagabend bestreikt. Die
       > Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat die Arbeitsniederlegung ihrer
       > 200 Vorfeldbeschäftigten verlängert.
       
   IMG Bild: Wegen des Streiks am Frankfurter Flughafen wurden bis Montagnachmittag 240 der 1.250 für den Tag vorgesehenen Flüge gestrichen – etwa 20 Prozent.
       
       FRANKFURT/MAIN dapd | Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) verlängert
       den Streik ihrer etwa 200 sogenannten Vorfeldbeschäftigten am Frankfurter
       Flughaufen erneut. Der Ausstand solle jetzt bis Freitagabend 23.00 Uhr
       dauern, teilte die GdF am Dienstagmorgen mit. Erst am Montag hatte die
       Gewerkschaft angekündigt, einen 24-Stunden-Streik auf 48 Stunden
       auszudehnen.
       
       Bis Montagnachmittag wurden 240 der 1.250 für Montag vorgesehenen Flüge
       gestrichen, das entspricht etwa 20 Prozent. Dennoch laufe der Betrieb
       "geregelt und mit einer guten Pünktlichkeitsquote", teilte der
       Flughafenbetreiber Fraport mit. Vorrang hätten Langstreckenflüge.
       
       GdF-Sprecher Matthias Maas zog die Sicherheit am Frankfurter Flughafen in
       Zweifel. Viele der als Ersatz für die Streikenden eingesetzten Kräfte
       hätten eine Kurzausbildung von zwei Tagen hinter sich, berichtete Maas.
       Normalerweise seien dafür sechs bis sieben Monate erforderlich. Außerdem
       würden die Ruhezeiten nicht mehr eingehalten.
       
       ## Langstreckenflüge nicht ausgelastet
       
       "Das ist jenseits der Legalität", sagte er. Viele Piloten achteten selbst
       darauf, an die richtige Stelle zu gelangen. "Ich kann niemandem empfehlen,
       ab Frankfurt zu fliegen", sagte Maas. Der GdF-Sprecher stellte auch die von
       Fraport genannten Zahlen der absolvierten Flüge infrage. Da viele
       Inlandsflüge nach Frankfurt ausfielen, kämen auch weniger Passagiere zu
       ihren Anschlüssen ins Ausland. Viele Langstreckenflüge seien deshalb nur
       wenig ausgelastet, sagte Maas.
       
       Die Gewerkschaft verlangt hohe Lohnzuschläge für die Lotsen und
       Kontrolleure auf dem Vorfeld. Fraport hält die Forderungen für überzogen
       und wirft der Gewerkschaft eine "starrsinnige Haltung" vor. Maas sagte, die
       GdF sei bereit, sofort mit Fraport weiterzuverhandeln. Falls die
       Arbeitgeber nicht einlenken sollten, könne der Streik auch noch über den
       Freitag hinaus verlängert werden.
       
       Nicht die Gewerkschaft habe die Verhandlungen verlassen, sondern Fraport
       habe den Schlichterspruch des früheren Ersten Bürgermeisters von Hamburg,
       Ole von Beust (CDU), abgelehnt. Der Vorschlag sah unter anderem starke
       Lohnerhöhungen, eine Laufzeit von vier Jahren und die Anstellung der
       Vorfeld-Beschäftigten in einer neuen Gesellschaft vor. Nun fordert die
       Gewerkschaft eine zweijährige Laufzeit und weitere Details, die über den
       Schlichterspruch hinausgehen.
       
       21 Feb 2012
       
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