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       # taz.de -- Handball-Europameisterschaft: Deutschland schlägt Schweden
       
       > Die deutsche Mannschaft hat bei der EM in Serbien die Hauptrunde erreicht
       > und spielt damit weiter um ihre Olympia-Chance. Gegen Schweden bot das
       > Team eine teils spektakuläre Leistung.
       
   IMG Bild: Einer der überragenden Akteure des Abends: Uwe Gensheimer.
       
       NIS dpa |Die deutschen Handballer haben Olympia weiter im Blick. Im letzten
       Vorrundenspiel entzauberte der Außenseiter am Donnerstag in Nis den
       WM-Vierten Schweden und zog dank eines überlegenen 29:24 (20:15) in die
       Hauptrunde ein. Vor 4.000 Zuschauern in der ausverkauften Halle Cair zeigte
       die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vor allem in der ersten
       Halbzeit eine spektakuläre Leistung.
       
       Beste Akteure in der deutschen Mannschaft waren Torhüter Silvio Heinevetter
       und der neunfache Torschütze Uwe Gensheimer. Am Dienstag startet das Team
       dann in Belgrad in die zweite Turnierphase mit mindestens zwei Punkten aus
       dem Spiel gegen Schweden. Die endgültige Platzierung in der Vorrundengruppe
       B entschied sich erst nach dem abschließenden Spiel zwischen Tschechien und
       Mazedonien. In der Hauptrunde sind die ersten Drei der Gruppe A die
       nächsten Gegner.
       
       "Ich möchte unser Spiel gewinnen", hatte Bundestrainer Martin Heuberger vor
       dem 101. Duell mit Schweden verkündet. Doch die Stärken der Skandinavier
       haben ihn auch zur Warnung veranlasst. Die Schweden stellen eine stabile
       Abwehr und erzielen viele Tore aus dem Konter. "Sehr gut ist bisher der
       Tempogegenstoß. In der ersten Viertelstunde haben sie Tschechien überrannt
       und damit die Grundlage für den Sieg gelegt", analysierte Heuberger. Zudem
       hätten sie in Kim Andersson vom deutschen Rekordmeister THW Kiel einen
       überragenden Akteur. "Das macht sie gefährlich", mahnte der Bundestrainer.
       
       Auf dem Spielfeld demonstrierte seine Auswahl dann, dass sie alle seine
       Hinweise und Mahnungen verinnerlicht hatte. In der Abwehr ließen die
       deutschen Spieler den gefürchteten Kim Andersson nicht zur Entfaltung
       kommen. Dafür trafen zwar Kim Ekdahl du Rietz (6) und Jonas Larholm (5) im
       ersten Durchgang fast nach Belieben. Dies aber fiel nicht ins Gewicht, weil
       die Mannen um den in der 25. Minute eingewechselten Kapitän Pascal Hens im
       Angriff konsequent ihre Chancen nutzten.
       
       Vor allem Uwe Gensheimer zeigte sein großes Reservoir an Wurfmöglichkeiten
       und traf schon in der ersten Halbzeit achtmal. Dabei kam der deutschen
       Mannschaft die defensive schwedische Abwehrformation entgegen. Geführt von
       Spielmacher Michael Haaß entwicklten die Rückraumspieler die zuletzt meist
       vermisste Durchschlagskraft. So enteilte der eigentliche Außenseiter von
       3:1 (3.) über 8:3 (10.) bis auf 11:5 (14.).
       
       Anschließend wechselte Heuberger auf einigen Positionen. Die Findungsphase
       im deutschen Team nutzte der WM-Vierte Schweden, der sich bereits zuvor für
       die Hauptrunde qualifiziert hatte, um den Rückstand zu verringern. Dies
       blieb jedoch ohne Wirkung auf die DHB-Auswahl, die sich wieder auf 20:14
       absetzte und mit einem 20:15-Vorsprung in die Pause ging.
       
       Die Schweden, die mit sieben Bundesliga-Spielern angetreten waren, gaben
       sich aber nicht auf. Angetrieben von Larholm und Ekdahl du Rietz und
       angefeuert von den tausenden mazedonischen Fans in der Halle jagten sie dem
       Rückstand hinterher. Die deutsche Mannschaft behielt trotz des
       zwischenzeitlichen 22:19 (40.) weitgehend kühlen Kopf und verteidigte die
       Führung tapfer bis zum Schluss.
       
       19 Jan 2012
       
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