URI: 
       # taz.de -- US-Republikaner Ron Paul: Der Mann gegen das Establishment
       
       > Für den Außenseiter im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur Ron Paul
       > ist der Einzelne das höchste Gut. Darüber steht nur noch der Schutz
       > Ungeborener.
       
   IMG Bild: Ron Paul ist ein konservativer "Libertärer".
       
       WASHINGTON taz | Gegen US-Interventionismus, gegen Wohlfahrtsstaat, gegen
       Steuern, gegen die US-Notenbank und gegen die Regierung - das sind die
       Leitmotive von Ron Paul seit über einem Vierteljahrhundert. In diesem
       republikanischen Vorwahlkampf schlägt der 76-Jährige auch die schrittweise
       Abschaffung der staatlichen Krankenversicherungen sowie die Schließung der
       nationalen Umweltbehörde vor.
       
       Er ist ein konservativer "Libertärer", für den die Freiheit des Einzelnen
       der höchste Wert ist. Darüber steht für ihn nur noch der "Schutz des
       Lebens". Weshalb Ron Paul zugleich ein entschiedener Gegner des Rechts auf
       Abtreibung ist.
       
       Bei dem Establishment seiner Partei genießt der Texaner wenig
       Unterstützung. Seine Chancen, offizieller Präsidentschaftskandidat zu
       werden, gehen gegen null. Dennoch ist er eine der stärksten Figuren. Wenn
       seine Erfolgsserie anhält, wird er beim Parteikongress im Sommer über
       genügend Delegierte verfügen, um Zünglein an der Wage zu spielen.
       
       Möglich bleibt auch, dass Paul im Alleingang als Präsidentschaftskandidat
       antritt. Damit hätte er zwar wenig Chancen, Präsident zu werden, aber den
       Sieg des offiziellen Republikaners könnte er verhindern.
       
       Gegenüber seinen Mitbewerbern kontert Ron Paul: "Seltsam, dass ich so viel
       besser platziert bin als die meisten von Ihnen." Seine Unterstützer sind
       meist jung und männlich. Unter ihnen finden sich zahlreiche
       Kriegsveteranen. Auch in den Zeltlagern der Occupy-Bewegung sind sie
       vertreten.
       
       In Ron Pauls Mitteilungsblatt sind in den vergangenen 20 Jahren
       verschiedentlich rassistische Texte erschienen. Darin hieß es, die
       "Kriminellen, die unsere Städte terrorisieren, sind nicht ausschließlich
       junge Schwarze, aber meistens." Marthin Luther King jr. sei ein
       "prokommunistischer Schürzenjäger". Ron Paul hat erklärt, dass er diese
       Texte nicht selbst geschrieben und nie gelesen habe.
       
       Im Wahlkampf sorgte Paul für Empörung, als er bei einer Debatte sagte: "Der
       Mann muss die Verantwortung für sich selbst übernehmen." Paul war gefragt
       worden, ob ein 30-jähriger Patient ohne Krankenversicherung, der im Koma
       liege, behandelt werden solle.
       
       11 Jan 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Dorothea Hahn
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kommentar US-Notenbank: Geld drucken schadet nicht
       
       Zwei Wirtschaftskrisen, zwei Antworten: In den USA greift die Notenbank Fed
       massiv ein – während die Europäische Zentralbank oftmals passiv zugucken
       muss, wie sich die Eurozone auflöst.
       
   DIR Wahlkampf der US-Republikaner: Gingrich, der Beißer
       
       Newt Gingrich wittert im Vorwahlkampf der Republikaner in den USA seine
       Chance gegen Mitt Romney. In einer TV-Debatte zeigt er sich aggresiv.
       
   DIR Republikanische Vorwahlen in USA: Jon Huntsman gibt auf
       
       Da waren es nur noch fünf: Jon Huntsman, der einzige wirklich moderate
       Kandidat, ist aus dem Rennen zur Vorwahl der Republikaner ausgestiegen.
       
   DIR Kommentar US-Vorwahlen: Zerrissen wie nie
       
       Sehr früh im Vorwahlprozess haben die Republikaner in Person von Mitt
       Romney einen klaren Favoriten für die US-Präsidentenwahl. Doch die Partei
       ist zerrissen wie nie.
       
   DIR Vorwahlen der Republikaner in den USA: Mitt Romney nimmt die nächste Hürde
       
       Der Ex-Gouverneur landet auch in New Hampshire mit knapp 40 Prozent der
       Stimmen auf dem ersten Platz. Doch die Kandidatenkür bei den Republikanern
       ist noch nicht entschieden.
       
   DIR Reportage aus Iowa: "Jeder sollte für sich selbst sorgen"
       
       Ein knapper Sieg in Iowa macht Mitt Romney zum Favoriten für die
       republikanische Präsidentschaftskandidatur. Der konservative Staat erlebt
       einen Moment der Basisdemokratie.
       
   DIR Kommentar Vorwahlen Iowa: Agenda setting von ganz rechts
       
       Einen überragenden Favoriten haben die Vorwahlen von Iowa nicht gebracht.
       Ein paar Verlierer stehen fest, ebenso ein Gewinner. Und klar ist: Der Ton
       wird sich verschärfen.
       
   DIR Vorwahlen in Iowa: Romney hauchdünn vorne
       
       Überraschung in Iowa: Bei den Vorwahlen der republikanischen
       Präsidentschaftsanwärter ist es eng geworden. Mitt Romney gewann knapp
       gegen Rick Santorum.