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       # taz.de -- Googles neues Feature: Such in deiner eigenen Welt
       
       > Google verbindet seine Suchmaschine mit Google+. Die Internetsuche wird
       > individuell zugeschnitten. Ein klarer Vorteil gegenüber Facebook?
       
   IMG Bild: Google individualisiert die Suchseite.
       
       SAN FRANSISCO taz/dapd/afp | Um einen individuellen Zuschnitt für seine
       NutzerInnen zu erhalten, will Google Informationen seines Online-Netzwerks
       in die Suchmaschine einfließen lassen. "Search, plus your World" ermöglicht
       registrierten UserInnen der englischsprachigen Seite von [1][Google] seit
       Dienstag Suchergebnisse, die auf die eigenen Vorlieben und die von Freunden
       zugeschnitten sind. Wer es abschalten will, muss selbst aktiv werden und
       eine Änderung bei den persönlichen Einstellungen vornehmen oder es bei
       jeder einzelnen Suche wegklicken.
       
       Mit dem neuen Feature erscheinen Kommentare und Fotos aus Google+ ebenfalls
       in den Suchergebnissen,wie jene aus den Online-Foto-Alben auf Picasa.
       Google kann nicht auf Fotos, Links und Kommentare aus Facebook und Twitter
       zugreifen. Dadurch ist es nicht möglich, die Präferenzen der Nutzer auf
       diesem Wege auszumachen. Durch die Umstellung mit Google+ erhofft sich das
       Unternehmen, für seine NutzerInnen attraktiver zu werden.
       
       In einem [2][Werbevideo] des Unternehmens werden die Vorteile von Google+
       aufgezeigt. Mit musikalischer Untermalung wird demonstriert, wie man seine
       persönliche Google-Suchseite basteln kann, die eingespeist ist mit privaten
       Informationen, wie zum Beispiel Fotos oder Videos. Aktiviert wird diese
       Funktion durch das Drücken eines "show personal results"-Buttons rechts
       oben auf dem Bildschirm. Dieses könnte für unerfahrene NutzerInnen anfangs
       irritierend sein, da der Eindruck enstehen könnte, die Informationen seien
       öffentlich zugänglich.
       
       Vor allem Facebook- und Twitter-Nutzer sollen durch die Erneuerung von
       Google+ angelockt werden und sich dort registrieren. Mit der
       personalisierten Suche erhofft sich das Unternehmen Vorteile gegenüber
       anderen, ähnlich funktionierenden Online-Netzwerken. Google+ strebt eine
       Abgrenzung von anderen Netzwerken seit seinem Start mit mit verschiedenen
       Features an, etwa Sparks.
       
       Das ist ein Dienst, der innerhalb von Google+ ähnlich wie die
       Google-Suchseite Informationen aus dem Netz zur Verfügung stellt. Dabei
       stellt man sich individuell seine Sparks zusammen und wird beispielsweise
       über seine Lieblingsband oder veganes Kochen regelmäßig informiert. Die
       gefundenen Artikel können dann mit weiteren Kontakten geteilt werden.
       
       Der +1-Button funktioniert ähnlich wie der Like-Button von Facebook. Der
       +1-BUtton taucht auf den Google-Suchseiten auf und kann dort angewendet
       werden.
       
       ## Wer hat die Informationshoheit?
       
       Darüber hinaus ist Google+ aus User-Sicht sehr übersichtlich. Von
       vornherein werden "Freunde", "Familie", "Bekannte" und "Nur folgen" in
       verschiedene "Circles" (Kreise) sortiert. Die User können jeweils darüber
       entscheiden, welche Informationen sie mit welchen Circles teilen. Außerdem
       sind die Circles - anders als bei Facebook - nicht nur auf Google+ Kontakte
       beschränkt, so dass auch Nicht-Google+-Nutzer in Circles eingeordnet werden
       können. Diese werden dann über eine E-Mail benachrichtigt.
       
       Und nun also noch die personalisierte Suche. "Es gibt heute eine riesige
       Menge an Inhalt im Internet, aber ab einem gewissen Punkt ist dieser Inhalt
       namen- und gesichtslos", sagte der Google-Verantwortliche Ben Gomes der
       Nachrichtenagentur afp. Mit dem neuen System der "Search, plus your World"
       werde nun die "persönliche Welt" in die Recherche einbezogen, da der
       wichtigste Inhalt im Netz "von Menschen stammt, die wir kennen", sagte
       Gomes.
       
       Eine neue eingeführte Technologie von Google soll alle Suchergebnisse
       verschlüsseln und so verhindern, dass Informationen – etwa aus der
       personalisierten Suche – an Dritte gelangen. Aber was ist mit Google
       selbst, das die Informationen der Nutzer verarbeitet?
       
       Nach Suchmaschine und Google Mails, Docs und Kalender ist Google+ eine
       weitere Möglichkeit für das Unternehmen Informationen seiner NutzerInnen zu
       erhalten. Besitzt eine Person bei Google etwa einen Email-Account, nutzt
       Google Docs und ist auch bei Google+ Mitglied, ist das eine erschreckend
       große Menge an Informationen, die Google von seinen Kunden einsehen kann.
       
       Konkurrent Twitter kritisierte das neue Suchsystem direkt nach der
       Einführung. Es könne passieren, dass bei Suchanfragen über Google die
       Ergebnisse von Twitter "deutlich schwerer zu finden sind", obwohl Infos
       meist zuerst dort auftauchten, erklärte der Internetdienst. Durch die
       Einblendung von Bildern und Kommentaren aus Google+ rutschen
       Twitter-Meldungen, die bei der normalen Suche mit eingeblendet werden,
       immer weiter nach unten.
       
       Ob Google+ Facebook vom Thron stoßen kann, entscheiden letztlich die
       NutzerInnen. Das Anmeldung auf Google+ ist nach wie vor eine
       Herausfoderung. Es werden Wartelisten geführt, auf die man allerdings
       derzeit online nicht zurückgreifen kann. Die einfachere Option ist es, von
       anderen Usern eingeladen zu werden.
       
       11 Jan 2012
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.google.de
   DIR [2] http://www.youtube.com/watch?v=8Z9TTBxarbs&feature=player_embedded
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sevilay Karaduman
       
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