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       # taz.de -- Friedensverhandlungen in Nahost: Wichtige Gespräche ohne Resultate
       
       > Bislang gab es weder Durchbruch noch tatsächliche Rückkehr zu
       > Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern. Dafür aber
       > Vereinbarung zum Weitersprechen.
       
   IMG Bild: So lässt es sich verhandeln, vertagen, verhandeln, vertagen...
       
       TEL AVIV/AMMAN dpa | Israel und die Palästinenser wollen ihre Gespräche in
       Amman nach Medienberichten schon in der kommenden Woche fortsetzen. Der
       israelische Rundfunk berichtete am Mittwoch, dies sei am Vorabend bei den
       ersten direkten Gesprächen seit mehr als 15 Monaten vereinbart worden. Auch
       der jordanische Außenminister Nasser Dschude hatte nach einem Treffen im
       Beisein des Nahost-Quartetts mitgeteilt, die Kontakte sollten weitergehen.
       Die Gespräche des israelischen Gesandten Izchak Molcho und seines
       palästinensischen Kollegen Saeb Erekat seien "positiv" verlaufen.
       
       Es gab allerdings keinen echten Durchbruch oder eine offizielle Rückkehr zu
       Friedensverhandlungen. Dschude warnte vor zu hohen Erwartungen, sagte aber
       gleichzeitig, die Wichtigkeit des Treffens dürfe nicht unterschätzt werden.
       Alle Beteiligten hätten ihre Verpflichtung zu einer Zwei-Staaten-Lösung in
       Nahost bekräftigt.
       
       Nach Angaben des israelischen Rundfunks übergab Erekat dem Israeli Molcho
       die Vorschläge der Palästinenser über den künftigen Grenzverlauf sowie die
       Sicherheitsregelungen. Molcho habe angekündigt, Israel werde in Kürze seine
       Positionen in der Frage mitteilen.
       
       ## 2010 brachen die Palästinenser die Gespräche ab
       
       Die Palästinenser fordern vor einer Rückkehr zu Friedensverhandlungen einen
       Siedlungsstopp Israels sowie eine Anerkennung der Grenzen von 1967 als
       Gesprächsbasis. Beides lehnte Israel bislang ab.
       
       Die Palästinenser hatten im September 2010 die direkten Gespräche mit
       Israel kurz nach deren Wiederaufnahme unterbrochen. Auslöser war die
       Weigerung der israelischen Regierung, einen zehnmonatigen Baustopp in den
       Siedlungen zu verlängern.
       
       Das neue Treffen in Amman galt als Versuch, vor dem 26. Januar eine
       Wiederbelebung des stockenden Friedensprozesses zu erreichen. An dem Tag
       läuft eine Frist aus, die das Nahost-Quartett aus Vereinten Nationen,
       Europäischer Union, USA und Russland beiden Seiten gesetzt hatte. Sie
       sollten in der Zeit ihre Vorschläge für den künftigen Grenzverlauf sowie
       Sicherheitsregelungen vorlegen.
       
       4 Jan 2012
       
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