URI: 
       # taz.de -- Kein Durchkommen für NPD-Funktionär: Eigenfeld im Haus eingemauert
       
       > "Hausarrest für Nazis": Als ein ehemaliger Vizechef der NPD am Montag
       > sein Haus verlassen wollte, hatten unbekannte Täter die Eingangstür
       > zugemauert.
       
   IMG Bild: Kein Durchkommen: Diese Steine sollten den Oldenburger NPD-Ratsherrn von politischer Tätigkeit fernhalten.
       
       BREMEN taz | Unbekannte haben in der Nacht zum Montag die Eingangstür zum
       Haus des NPD-Politikers Ulrich Eigenfeld in Oldenburg zugemauert. An die
       Mauer hängten sie ein Schild mit der Aufschrift "Hausarrest für Nazis".
       Eigenfeld, bis Ende des Jahres Bundesschatzmeister der NPD, sitzt für die
       rechtsextremistische Partei im Rat der Stadt Oldenburg. Polizei und
       Staatsanwaltschaft nahmen Ermittlungen wegen Nötigung auf.
       
       Am Montagnachmittag sollte Eigenfeld an der zweiten Sitzung des Rates in
       der laufenden Legislaturperiode teilnehmen. Im September war die NPD zum
       ersten Mal seit den 1960er Jahren in den Rat eingezogen. Bei der
       konstituierenden Sitzung im November hatte es heftige Proteste gegen
       Eigenfeld gegeben. In einer Erklärung schrieben die Antifas, die "Grenze
       ist für uns bereits überschritten, wenn Nazis wie Eigenfeld mit ihrem
       menschenverachtenden Gedankengut ihre Wohnung verlassen - ganz zu schweigen
       davon, an einer Stadtratssitzung teilzunehmen!".
       
       Sie erinnerten daran, dass Mitte November der jüdischen Friedhof in
       Oldenburg-Osternburg mit Farbbeuteln geschändet wurde. Im Internet riefen
       sie dazu auf, auch am Montag Eigenfeld "auf die Nerven zu gehen", wenn er
       zur Ratssitzung erscheinen sollte. Bei der Sitzung stand neben einem Antrag
       der Linkspartei zu einem NPD-Verbot auch das Gutscheinsystem für
       Asylbewerber auf der Tagesordnung.
       
       Eigenfeld gilt als enger Vertrauter des bisherigen NPD-Bundesvorsitzenden
       Udo Voigt und war seit Langem Teil des Parteipräsidiums. In den letzten
       Jahren geriet der Vertreter des nationalkonservativen Flügels parteiintern
       in die Kritik, weil er die Öffnung der NPD zum Kameradschaftsspektrum
       ablehnte.
       
       Der 64-Jährige, der seit 1969 Parteimitglied ist, verlor 1986 wegen seiner
       Gesinnung seine Anstellung als Beamter bei der Deutschen Bahn. Seither war
       Eigenfeld hauptamtlicher NPD-Funktionär, bis November 2006 sogar
       stellvertretender Parteivorsitzender und Generalsekretär. Gegenüber der taz
       erklärte er am Montag, er werde sich nach Ausscheiden des Vorsitzenden
       Voigt aus Altersgründen aus der bezahlten Parteiarbeit zurückziehen.
       
       19 Dec 2011
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Christian Jakob
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA