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       # taz.de -- Facebook, Twitter, Google+: Dreikampf der Sozialnetze
       
       > Facebook, Google+ und Twitter wollen mit neuen Funktionen und mehr
       > Übersichtlichkeit im Netz punkten. Inspiration holen sich die
       > Online-Netzwerke auch bei der Konkurrenz.
       
   IMG Bild: Alles etwas aufgeräumter und webportaliger: eine der neuen Firmenpräsenzen auf Twitter.
       
       BERLIN dpa | Alle paar Wochen das gleiche Spiel: Facebook, Google+ und
       Twitter kündigen neue bunte Features an, damit ihre Mitglieder noch mehr
       Zeit auf der Plattform verbringen – oder zumindest nicht zur Konkurrenz
       wechseln. Doch die Ideen sind endlich. Die jüngste Runde des Dreikampfs
       zeigt, dass sich die Dienste Schritt für Schritt ähnlicher werden.
       
       Den Auftakt machte Facebook. Der Marktführer hat eine Funktion entwickelt,
       mit der Nutzer [1][Inhalte von anderen Websites] ihr Profil einfließen
       lassen können. Voraussetzung: Die Web-Portale müssen das
       "Abonnieren"-Knöpfchen einbauen, ähnlich wie das schon beim "Gefällt
       mir"-Button geschieht. Nachrichten, Blogeinträge oder Videos könnten bald
       direkt auf der Plattform zu sehen sein.
       
       Damit hat Facebook ein Prinzip kopiert, das andere bereits seit längerem
       nutzen. Zum Beispiel Twitter: Nutzer des Zwitscher-Dienstes schließen keine
       gegenseitigen Freundschaften, sondern folgen ganz einseitig den Tweets von
       Personen, für die sie sich interessieren. Auch Google+ ermöglicht dies
       neben klassischen virtuellen Freundschaften. Und dann gibt es ja schon
       lange die RSS-Feeds: Nachrichtenticker, die Nutzer in einem Leseprogramm
       wie Netvibes oder Google Reader sammeln.
       
       "Das ist eine Veränderung der sozialen Architektur von Facebook und ganz
       klar eine Antwort auf den Wettbewerb sowohl durch Google+ als auch durch
       Twitter", sagte der Gartner-Analyst Ray Valdes der Computerworld.
       Allerdings müsse man sehen, ob sich die Nutzer an ein solches Prinzip
       gewöhnten, Facebook sei bislang eher ein Treffpunkt für Freunde und
       Familie.
       
       Auch Twitter lässt sich von den anderen inspirieren. Der
       Micro-Blogging-Dienst ist mit seinem spartanischen Design längst nicht so
       eingängig wie Facebook und Google+. "Die Leute müssen bislang zu viel
       Arbeit leisten, damit Twitter für sie nützlich ist", sagte Mitgründer Jack
       Dorsey der
       [2][neuer-look-twitter-macht-sich-fein-fuer-alle/60140313.html:Financial
       Times Deutschland].
       
       ## Twitter wird nutzerfreundlicher
       
       Jetzt soll die Bedienung leichter werden: Fotos und Videos, die über Links
       in die 140-Zeichen-Häppchen eingebunden sind, werden direkt eingebettet.
       Dialoge mehrerer Twitterer über das @-Zeichen werden übersichtlicher. Und
       nicht zuletzt soll der oft lahmende Dienst schneller werden. Gerade auf
       mobilen Geräten sieht Twitter jetzt deutlich aufgeräumter aus.
       
       Fürs Geschäft mindestens ebenso bedeutend sind die aufgehübschten
       Profilseiten. "Bei der Kommunikation mit Nutzern geht es nicht nur darum,
       was man sagt, sondern auch wie", schreibt Twitter in seinem
       [3][Firmenblog]. Unternehmen können sich ansprechender präsentieren und den
       Austausch mit Kunden und Fans bündeln. "Die Profile wirken in der Tat viel
       mehr, wie wir es von Facebook und Google+ gewohnt sind", schreibt der
       Social-Media-Experte Nico Lumma von der Werbeagentur Scholz & Friends
       [4][in seinem Blog].
       
       Die Frage nach dem Geschäftsmodell beantwortet Twitter damit allerdings
       nicht, die Profile sind kostenlos. Umsatz könnte über einen Umweg
       entstehen: Wenn die Unternehmen sich stärker engagieren, investieren sie
       vielleicht auch mehr in kostenpflichtige Werbetweets. Beobachter taxieren
       solche Erlöse von Twitter im laufenden Jahr auf rund 140 Millionen
       US-Dollar.
       
       Mit einem neuen Feature lockt schließlich Google+: Nutzer sollen es dank
       einer Gesichtserkennung leichter haben, im Fotoalbum ihre Freunde zu
       markieren. Die neue Funktion mit dem Namen "Find my face" sei aber anders
       als bei Facebook standardmäßig ausgeschaltet, [5][betonte das Unternehmen].
       Im Wettbewerb der Netzwerke versucht ausgerechnet Google, den
       datenschutzfreundlichen Gegenentwurf zum Marktführer zu geben.
       
       9 Dec 2011
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.facebook.com/media/set/?set=a.286747354700024.64892.127345500640211
   DIR [2] http://www.ftd.de/it-medien/
   DIR [3] http://advertising.twitter.com/2011/12/let-your-brand-take-flight-on-twitter.html
   DIR [4] http://lumma.de/2011/12/09/was-das-neue-twitter-fur-marken-und-unternehmen-bedeutet/
   DIR [5] http://google-produkte.blogspot.com/2011/12/fotos-bei-google-zu-taggen-wird.html?utm_source=feedburner
       
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