URI: 
       # taz.de -- EU-Vertrag für Euro-Zone: Briten stellen Bedingungen
       
       > David Cameron will einen neuen EU-Vertrag zur Stützung der Euro-Zone nur
       > mittragen, wenn die britischen Interessen darin geschützt werden. Dies
       > schrieb er in der "Times".
       
   IMG Bild: Kurz vor Weihnachten hat der britische Premier David Cameron so einige Wünsche.
       
       LONDON rtr | Der britische Premierminister David Cameron will einem neuen
       EU-Vertrag zur Stützung der Euro-Zone nur dann zustimmen, wenn dieser nicht
       mit den Interessen seines Landes kollidiert.
       
       In einem Gastbeitrag für die Times vom Mittwoch erklärte Cameron, wenn die
       Länder der Euro-Zone die "Institutionen in Europa" nutzen wollten, um den
       Euro zu retten, dann müssten sie im Gegenzug eine Reihe von Absicherungen
       für Großbritannien unterstützen.
       
       "Das wichtigste britische Interesse derzeit ist es, das Problem in der
       Euro-Zone beizulegen, das einen abkühlenden Effekt auf unsere Wirtschaft
       hat", erklärte Cameron. Wenn die Euro-Zonen-Länder gemeinsam vorgehen
       wollten und dazu den EU-Vertrag nutzen wollten, dann werde er auf die
       Interessen und den Schutz seines Landes pochen. Wenn es einen gesonderten
       EU-Vertrag geben sollte, dann müsste es die nötigen Absicherungen für
       Großbritannien geben. Großbritannien gehört nicht der Euro-Zone an.
       
       Vor allem Deutschland dringt auf eine Reform des EU-Vertrages.
       Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte erklärt, notfalls müsse die Euro-Zone
       mit einer eigenen Vereinbarung vorangehen, wenn sich die Vertragsänderung
       mit allen 27 EU-Ländern nicht durchsetzen lassen sollte.
       
       Beim EU-Krisengipfel will Deutschland einen politischen Beschluss
       erreichen, dass in den EU-Verträgen ein wesentlich stärkeres europäisches
       Durchgriffsrecht auf die nationalen Haushalte der Euro-Staaten und ein
       Klagerecht vor dem Europäischen Gerichtshof gegen notorische Defizitsünder
       festgeschrieben werden.
       
       7 Dec 2011
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Vorschau auf den Euro-Gipfel: Wiener Kongress in Brüssel
       
       Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatspräsident Sarkozy wollen um
       jeden Preis die EU-Verträge ändern. Das ruft Widerstand aus anderen Staaten
       hervor.
       
   DIR Kein Ausweg aus der Euro-Krise: Leiden ohne Ende
       
       Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy schwören ihre Bürger auf
       harte Zeiten ein. Doch sie streiten darüber, wie die Schuldenpolitik zu
       stoppen ist.
       
   DIR Fragen und Antworten zur Eurokrise: Euroländer tanzen auf dem Vulkan
       
       Italien treibt in den Bankrott, die Wirtschaft schrumpft und Gerüchte über
       "Elitebonds" der reichen Eurostaaten kursieren. Und wieder soll ein
       Krisengipfel helfen. Was geht?
       
   DIR Kommentar EU-Stabilitätspakt: Drohgebärden statt Lösungen
       
       Merkel und Sarkozy wollen einen noch härteren Stabilitätspakt für den Euro
       erzwingen. Ihr Vorschlag zum EU-Stabilitätspakt vertieft die Spaltung
       Europas.
       
   DIR Verhandlungen über Stabilitätsvertrag: Sparen für die Eurobonds
       
       Deutschland und Frankreich verhandeln angeblich über einen neuen
       Eurostabilitätsvertrag - notfalls nur mit einer Kerngruppe. Die Regierung
       dementiert.