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       # taz.de -- Fraktionsspitze der Grünen: Frische KandidatInnen im Rennen
       
       > Die Kreuzbergerin Heidi Kosche, Abgeordnete vom linken Flügel, bewirbt
       > sich als Fraktionschefin. Ihr werden wenig Chancen eingeräumt. Auch
       > Andreas Otto erwägt eine Kandidatur.
       
   IMG Bild: Frisch im Rennen: Heidi Kosche und Andreas Otto
       
       Für den vakanten Posten des zweiten Fraktionsvorsitzenden der Grünen haben
       sich neue KandidatInnen in Spiel gebracht. Die zum linken Flügel zählende
       Heidi Kosche sagte der taz, dass sie sich in der Fraktion am Dienstag zur
       Wahl stellen werde. Auch der Baupolitiker Andreas Otto erwägt eine
       Kandidatur. Nach Informationen der taz sind noch mindestens zwei weitere
       Frauen als Kompromisskandidatinnen im Gespräch.
       
       Seit der Abgeordnetenhauswahl am 18. September tobt ein heftiger Streit in
       der Fraktion. Der linke Flügel, dem sich 12 der 29 Abgeordneten zurechnen,
       sieht sich durch die Wahl gestärkt und hatte einen der beiden Posten in der
       Doppelspitze für sich reklamiert. Die AmtsinhaberInnen Ramona Pop und
       Volker Ratzmann, die beide zu den Realos zählen, hatten jedoch
       Kampfabstimmungen gegen ihre HerausforderInnen Canan Bayram und Dirk
       Behrendt gewonnen, was den Streit nur noch verstärkte. Letzte Woche trat
       Ratzmann entnervt zurück - auch um Platz zu schaffen für einen von allen
       Seiten getragenen Kompromisskandidaten. Der aber war bis zum Montag noch
       nicht gefunden.
       
       Heidi Kosche ist es nicht. Sie tritt als Kandidatin der Parteilinken an.
       "Ich habe aber genug soziale Kompetenz, um zu integrieren", sagte die
       62-Jährige der taz. Kosche, die ihren Wahlkreis im Kreuzberger Bergmannkiez
       gewonnen hat, hatte sich durch ihr Engagement für das erfolgreichen
       Volksbegehren zur Offenlegegung der Wasserverträge einen Namen gemacht.
       
       In der Fraktion stieß ihre Kandidatur weitgehend auf Sprachlosigkeit. Mehr
       Aussicht auf Akzeptanz, heißt es, hätte etwa Anja Schillhaneck, die zum
       linken Flügel zählt, aber jüngst zur Parlamentsvizepräsidentin gewählt
       wurde. "Vielleicht wähle ich Heidi Kosche, um des Friedens Willen", sagte
       Benedikt Lux, der einst zu den linken Grünen zählte, sich aber mit ihnen
       überworfen hat.
       
       Im Gespräch ist auch der 49-Jährige Andreas Otto, der 2006 erstmals seinen
       Wahlkreis in Prenzlauer Berg gewonnen hatte. "Ich überlege noch", sagte
       Otto, der sich selbst eher in der Mitte der Fraktion sieht.
       
       21 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gereon Asmuth
       
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