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       # taz.de -- Ermittlung zu Neonazi-Terror: Hinweise auf weiteren Anschlag in Köln
       
       > In Köln verübte das Neonazi-Terrortrio vermutlich einen weiteren
       > Anschlag: auf einen deutsch-iranischen Laden im Jahr 2001. Die Neonazis
       > waren damals etwa so alt wie der gesuchte Täter.
       
   IMG Bild: "Bombenstimmung in der Keupstraße": Im Video bekennen sich die Neonazis bereits zu einem Anschlag in Köln.
       
       DÜSSELDORF/KÖLN taz/dapd/ddp | Die Neonazi-Terrorgruppe
       "Nationalsozialistischer Untergrund" ist möglicherweise für einen weiteren
       Anschlag verantwortlich. Die Analyse der Bekenner-DVD "durch die Ermittler
       des Landeskriminalamtes hat jetzt Hinweise auf einen bisher unaufgeklärten
       Sprengstoffanschlag in der Kölner Innenstadt im Jahr 2001 ergeben", teilte
       der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) mit.
       
       Im Januar 2001 war eine damals 19-jährige iranisch-deutsche Abiturientin
       bei einem Sprengstoffanschlag auf ein Kölner Lebensmittelgeschäft schwer
       verletzt worden. Ein rechtsextremistischer Hintergrund wurde bereits
       seinerzeit nicht ausgeschlossen.
       
       Damals suchte eine 20-köpfige Ermittlungskommission mit einem Phantombild
       und 8.000 Mark Belohnung nach einem 25-jährigen Täter. Dieser hatte um
       Weihnachten des Jahres 2000 einen Korb mit dem getarnten Sprengsatz in dem
       Laden zurückgelassen. Zu diesem Zeitpunkt waren die mutmaßlichen Mitglieder
       der Neonazi-Terrorgruppe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, 24 und 28 Jahre
       alt. Die inzwischen festgenommene Beate Z. war damals 26 Jahre alt.
       
       Auf einer DVD, die in dem ausgebrannten Haus des Neonazitrios gefunden
       wurde, hatten sie sich bereits zu dem Nagelbomben-Anschlag 2004 in Köln
       bekannt. Wieder aufgerollt wurde außerdem ein anderer bisher ungeklärter
       Fall aus Nordrhein-Westfalen: den auf jüdische Kontingentflüchtlinge an
       einer S-Bahn-Haltestelle in Düsseldorf im Jahr 2000. Dabei waren zehn
       Menschen durch eine Splitterbombe verletzt worden, zwei von ihnen
       lebensgefährlich. Eine Frau hatte ihr ungeborenes Baby verloren. Die Opfer
       waren Sprachschüler auf dem Weg vom Unterricht zur S-Bahn. (LRS)
       
       14 Nov 2011
       
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