URI: 
       # taz.de -- Streit der Woche: Braucht Deutschland eine Fettsteuer?
       
       > Dänemark erhebt eine Strafsteuer auf fettiges Essen, um die Bürger zu
       > gesunder Ernährung zu erziehen. Ein Päckchen Butter wird dadurch um 30
       > Cent teurer.
       
   IMG Bild: Lecker: Pancakes mit Butter und Ahornsirup.
       
       Die dänische Regierung sorgt sich um die Gesundheit ihrer Bürger und hat
       als weltweit erstes Land eine Fettsteuer eingeführt. Seit Monatsbeginn
       werden Lebensmittel mit ungesunden gesättigten Fettsäuren dadurch teurer.
       Pro Kilogramm Fett beträgt die Steuer 16 Kronen, umgerechnet 2,15 Euro. Ein
       Päckchen mit 250 Gramm Butter wird dadurch schon 30 Cent teurer. Die
       dänische Regierung erhofft sich dadurch zusätzliche Einnahmen von
       anderthalb Milliarden Kronen pro Jahr.
       
       Die Dänen reagierten mit Hamsterkäufen und machten in den Supermärkten des
       Landes fette Beute. „Wir mussten unsere Lager tonnenweise mit Butter und
       Margarine auffüllen, um unsere Kunden bedienen zu können“, sagte Sören
       Jörgensen vom Molkerei-Konzern Arla. Der dänische Unternehmerverband
       beklagt einen „bürokratischen Alptraum“.
       
       Auch in anderen Ländern wie England und der Schweiz wird die Fettsteuer
       gerade diskutiert. Mit Steuern auf Butter, Fleisch und Fertiggerichte will
       man auch hier gegen die wachsende Zahl der Fettleibigen vorgehen.
       
       In Deutschland ist nur noch eine Minderheit der Menschen normalgewichtig,
       hieß es in der vergangenen Woche auf der Jahrestagung der Deutschen
       Adipositas Gesellschaft (DAG) in Bochum. Vor allem bei Erwachsenen sei die
       Chance gering, Fettleibigkeit in den Griff zu bekommen. Nur zehn Prozent
       der Betroffenen hielten nach Therapien langfristig ein geringeres Gewicht.
       Die Chance bei Kindern liege mit 50 Prozent deutlich höher.
       
       Was meinen Sie: Braucht Deutschland eine Fettsteuer? 
       
       Beziehen Sie Stellung! Die taz wählt unter den interessantesten Kommentaren
       einen aus und veröffentlicht ihn im Wochenendmagazin sonntaz. Der Kommentar
       sollte etwa 1.200 Zeichen umfassen und mit dem Namen und der Email-Adresse
       der Autorin oder des Autors versehen sein.
       
       11 Oct 2011
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Philipp Brandstädter
       
       ## TAGS
       
   DIR Fett
   DIR Dänemark
   DIR Dänemark
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Ernährung und Gesundheit: Freispruch für fettes Essen
       
       Nun ist es fast schon amtlich: Fette Nahrung ist bei Weitem nicht so
       gesundheitsschädigend, wie es lange Zeit propagiert wurde.
       
   DIR Kommentar Fettsteuer Dänemark: Es geht nicht um Ampeln
       
       Das Ende der dänischen Fettsteuer ist ein Punktsieg für die Industrie. Doch
       letztlich geht es ohnehin um viel mehr als nur um Packungsmarkierungen.
       
   DIR Dänemark schafft Fettsteuer ab: Fløde wird wieder billiger
       
       Nach nur einem Jahr schafft die dänische Regierung die sogenannte
       Fettsteuer wegen der „sozialen Schlagseite“ wieder ab. Ärzte warnen vor
       hohen Folgekosten.
       
   DIR Verbraucherschützer decken auf: Infektionsrisiko Fertigsalat
       
       Krankheitserreger in Fertigsalaten und schwermetallhaltiges
       Kinderspielzeug. Viele Konsumgüter in Deutschland sind potenziell
       gesundheitsgefährdend.
       
   DIR Streit der Woche: "Ich bin für die Fettsteuer"
       
       Dänemark erhebt als erstes Land weltweit eine Fettsteuer, damit die Bürger
       sich gesünder ernähren und länger leben. Auch in Deutschland wird das
       gefordert.
       
   DIR Reflexionen über Fett: Butterbrot und Peitsche
       
       In Dänemark gibt es jetzt eine Fettsteuer. Und hierzulande? Zumindest in
       der Oberschicht ist man skeptisch gegenüber Ungesundem.
       
   DIR Studie der Umweltorganisation WWF: Fremdes Land für deutsches Fleisch
       
       Um seinen Fleischkonsum zu decken, braucht Deutschland eine Fläche so groß
       wie Österreich. Ein großer Teil des Futters wird im Ausland angebaut, dafür
       werden Wälder gerodet.