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       # taz.de -- Finanzkirise in Italien: Moody's stuft Bonität herab
       
       > Die Ratingagentur Moody's stuft lang laufende italienische Staatsanleihen
       > herab. Gründe sind: Die hohe Staatsverschuldung, die schwache
       > Weltwirtschaft und die politische Uneinigkeit.
       
   IMG Bild: Beim italienischen Staatshaushalt geht es immer noch bergab.
       
       ROM afp | Zwei Wochen nach der US-Ratingagentur Standard & Poor's hat nun
       auch das Unternehmen Moody's die Kreditwürdigkeit Italiens herabgesetzt.
       Moody's senkte am Dienstag die Bewertung italienischer Staatsanleihen um
       drei Stufen von Aa2 auf A2 mit negativem Ausblick. Die Regierung von
       Ministerpräsident Silvio Berlusconi verwies darauf, dass dies erwartet
       worden sei.
       
       Zur Begründung gab Moody's unter anderem das langsame wirtschaftliche
       Wachstum und "politische Unsicherheiten" in Italien an. Der negative
       Ausblick sei aber nicht nur den Risiken in Italien, sondern auch denen in
       der gesamten Eurozone geschuldet.
       
       Moody's hatte die Herabstufung Italiens bereits Mitte September angedroht.
       Italien hat mit etwa 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nach
       Griechenland den höchsten Schuldenstand in der Eurozone.
       
       Mitte September hatte bereits die US-Ratingagentur Standard & Poor's die
       Kreditwürdigkeit Italiens herabgestuft. Das Land wird von der Agentur nun
       bei der langfristigen Bonität mit der Note "A" statt "A+" bewertet.
       
       Als Gründe wurden "die sich abschwächenden Wachstumsaussichten" angegeben
       sowie die Einschätzung, dass die derzeitige Koalition die Fähigkeit Roms
       einschränke, entschlossen auf die Schuldenkrise zu reagieren.
       
       Die Regierung teilte am Dienstag in Rom mit, sie arbeite "mit der größten
       Entschlossenheit" daran, die gesteckten Ziele zu erreichen. Die Regierung,
       die erst kürzlich ihre Erwartungen an das Wirtschaftswachstum gesenkt
       hatte, will bis Mitte Oktober Maßnahmen zur Belebung der drittgrößten
       Wirtschaft der Eurozone verabschieden.
       
       Das Parlament hatte Mitte September ein 54,2 Milliarden Euro schweres
       Sparpaket verabschiedet. Zusammen mit dem bereits im Juli gebilligten
       Sparpaket will Rom über 102 Milliarden Euro einsparen, um bis 2013 wieder
       einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können.
       
       5 Oct 2011
       
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