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       # taz.de -- Deutsche Fußball-Frauen gewinnen Testspiel: Generalprobe gelungen
       
       > Das letzte Testspiel vor der Fußball-WM gegen Norwegen gewann die
       > deutsche Nationalmannschaft mit 3:0. Die Mannschaft hat bislang immer zu
       > Null gespielt, gestern war es dann aber doch hart.
       
   IMG Bild: Alexandra Popp schoss zwei Tore.
       
       MAINZ dpa | Dank später Tore von Simone Laudehr und Alexandra Popp fahren
       Deutschlands Fußball-Frauen mit dem erhofften Rückenwind aus der
       Generalprobe zur Heim-Weltmeisterschaft.
       
       Zehn Tage vor dem WM-Start gewann das Team von Bundestrainerin Silvia Neid
       am Donnerstag in Mainz nach zähem Start den letzten Härtetest mit 3:0 (0:0)
       gegen Norwegen. Vor 13 812 Zuschauern sorgten die Duisburgerinnen Laudehr
       (79.) und Popp (81./82.) binnen drei Minuten für den vierten Sieg im
       vierten Vorbereitungsspiel.
       
       "Wir können bis zum Ende Tempo gehen und wurden auch heute dafür belohnt.
       Insgesamt war es aber ein hartes Stück Arbeit", gestand Spielführerin
       Birgit Prinz. "Es war nicht so einfach wie in den Tests zuvor. Aber wir
       sind auf einem guten Weg, jetzt kann's losgehen", sagte Doppeltorschützin
       Popp.
       
       Trotz des langen Wartens auf das erste Tor verfolgte Bundestrainerin Neid
       das Geschehen von der Bank aus entspannt. "Ich war völlig relaxt, weil ich
       gesehen habe, dass die Spielerinnen vieles richtig machen", erklärte die
       Bundestrainerin, räumte jedoch auch ein, dass "so ein Spiel auch ganz
       schnell mal nach hinten losgehen" könne, das müsse auch eine Warnung sein
       für die kommenden Spiele". Mit dem Ergebnis sei Neid jedoch "total
       zufrieden".
       
       Die Bilanz der vier Testspiele: vier Siegen und 15:0 Tore. Das sei
       "eigentlich too much", sagte Neid, sagte aber auch voraus, dass die
       deutsche Mannschaft sicherlich mit sehr großem Selbstbewusstsein in das
       erste WM-Spiel gegen Kanada gehen werde. Die Tore und außerdem, dass die
       deutsche Mannschaft stets zu Null gespielt habe, spreche auch für sich.
       "Das muss man gegen Nordkorea, Italien, Niederlande und Norwegen erst
       einmal hinbekommen."
       
       ## Am Ende einer langen Trainingsphase
       
       Nach der langen Vorbereitung fehlte es bei Prinz und Co. lange Zeit an
       Frische sowie Präzision im Passspiel und Abschluss. Der
       Weltranglisten-Neunte entpuppte sich als erhofft schwere Prüfung für den
       WM-Auftakt am 26. Juni im Berliner Olympiastadion gegen Kanada. Die
       etablierten Angreiferinnen Prinz und Inka Grings blieben auch im vierten
       WM-Test ohne Erfolgserlebnis und mussten zur Pause raus. Wie bei den drei
       lockeren Siegen gegen Nordkorea (2:0), Italien und die Niederlande (jeweils
       5:0) setzte sich das deutsche Team dank seiner Fitness durch.
       
       Die mit Spannung erwartete Frage, ob sich Fatmire Bajramaj oder Melanie
       Behringer von Beginn an für den WM-Startplatz im linken Mittelfeld
       empfehlen durften, beantwortete Neid mit einer dritten Variante. Nach ihren
       zuletzt starken Auftritten mit drei Testspieltreffern brachte Celia Okoyino
       da Mbabi früh Schwung von außen. Eine Flanke der 22-Jährigen schoss Grings
       (10.) per Direktabnahme über das norwegische Tor.
       
       Gegen die tief und meist sicher stehende Defensive der Skandinavierinnen
       sorgte in der ersten Halbzeit zunächst nur die einzige deutsche Sturmspitze
       für Gefahr. Erst strich ihr Schuss aus halblinker Position knapp am Pfosten
       vorbei (29.), zwei Minuten später landete der erneute Distanzversuch von
       Grings in den Armen von Torfrau Ingrid Hjelmseth.
       
       Zu häufig mangelte es im druckvollen deutschen Spiel nach vorne jedoch an
       der Genauigkeit. Prinz ackerte nach ihrer Bänderdehnung im Sprunggelenk
       hinter Grings viel, blieb aber wie zuletzt auch im Abschluss ohne Glück.
       Ihren feinen Querpass konnte Kerstin Garefrekes kurz vor der Pause nicht
       nutzen, Hjelmseth parierte aus sechs Metern.
       
       ## Leichte Konzentrationsschwächen
       
       Die bei den bisherigen drei Vorbereitungssiegen kaum geforderte deutsche
       Verteidigung zeigte vereinzelt leichte Konzentrationsschwächen, die erste
       gute norwegische Chance vergab Emilie Haavi (51.).
       
       Auf der anderen Seite brachte das eingewechselte Offensivtrio Popp,
       Bajramaj und Behringer den erhofften frischen Wind. Die Frankfurterin zwang
       Hjelmseth zu einer Glanzparade (49.). Laudehr per Kopf und Youngster Popp
       mit einem Doppelschlag sorgten dann doch noch für den späten Jubel und
       letztlich verdienten Erfolg.
       
       17 Jun 2011
       
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