URI: 
       # taz.de -- Polygamie bei Südafrikas Staatschef: Jetzt hat Zuma drei Ehefrauen
       
       > Der 67-jährige Staatschef von Südafrika, Jacob Zuma, heiratet seine
       > 37-jährige Lebensgefährtin. Die nächste Ehefrau steht schon in
       > Wartestellung.
       
   IMG Bild: Tanz ins Glück: Jacob Zuma mit Gattin Nummer drei, Thobeka Madiba.
       
       JOHANNESBURG taz | Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat am Montag zum
       fünften Mal geheiratet: Er nahm seine langjährige Lebensgefährtin Thobeka
       Madiba zur Frau. Der 67-jährige Polygamist hatte bereits vor einiger Zeit
       den in der traditionellen afrikanischen Kultur üblichen Brautpreis (Lobola)
       an die Eltern seiner 37-jährigen Gemahlin gezahlt. In der feierlichen
       Hochzeitszeremonie in seinem Heimatdorf Nkandla in KwaZulu-Natal, an der
       zahlreiche Ehrengäste teilnahmen, ist seine Verlobte offiziell den
       Stammesältesten vorgestellt worden und gilt damit als rechtmäßige dritte
       Frau des Staatsoberhauptes.
       
       Zuma hat mit seiner neuen Ehefrau bereits drei und insgesamt 18 Kinder.
       Verheiratet ist er auch mit Sizakele Khumalo, die als "Ma" Khumalo im
       Volksmund bekannt und seit mehr als 30 Jahren Zumas erste Ehefrau ist. Vor
       zwei Jahren heiratete er Nompumelelo Nthuli-Zuma. Die Ehe zwischen ihm und
       der jetzigen Innenministerin Nkosazana Dlamini-Zuma endete 1998 mit der
       Scheidung und eine andere Ehefrau beging zwei Jahre später Selbstmord.
       
       Polygamie ist in Südafrika erlaubt und wird in einigen ethnischen
       Volksgruppen praktiziert. Hauptsächlich auf dem Land leisten sich manche
       Männer mehrere Ehefrauen. Die jüngere Generation ist allerdings häufiger
       der Ansicht, nur mit einer Partnerin leben zu wollen.
       
       Jacob Zuma wird wegen seiner Vielehen von Frauengruppen und anderen
       Organisationen kritisiert. Dabei geht es nicht nur um Vorwürfe des
       frauenverachtenden Verhaltens. Die Empfehlung lautet vielmehr auch, wegen
       der Aidskrise im Land auf die Wahl mehrerer Frauen zu verzichten. So sagen
       es jedenfalls die Aufklärungsprogramme der Aidsaktivisten.
       
       Zuma hat da eine etwas andere Ansicht. Durch Ehe legalisierte Beziehungen
       seien besser als wilde Affären, sagt der Staatschef. Allerdings hatte Zuma
       sich auch 2006 wegen einer Affäre mit einer HIV-infizierten jüngeren Frau
       zu verantworten, die ihn wegen angeblicher Vergewaltigung vor Gericht
       brachte. Zuma wurde freigesprochen.
       
       Nach seiner Präsidentschaftswahl im April 2009 waren alle drei "First
       Ladys" bei Zumas Einführung in das Spitzenamt anwesend. Allerdings spielt
       "Ma Khumalo" die erste Geige an seiner Seite. Wie es aussieht, begnügt sich
       Zuma jedoch nicht mit Ehefrau Nummer drei: Seine Verlobte Bongi Ngema soll
       seine nächste Ehefrau werden. Ein Hochzeitstermin steht noch nicht fest.
       
       4 Jan 2010
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Martina Schwikowski
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA