URI: 
       # taz.de -- Kommentar zu Heizpilzen: Die Politik zeigt eine Eselsgeduld
       
       > Beherzt eingreifen wollen Politiker oft - nur nicht gegen Heizpilze. Die
       > CO2-Schleudern sind noch immer nicht verboten. Könnte man da nicht die
       > Umweltpolitik gleich komplett einstellen?
       
   IMG Bild: Heizpilze auf dem Gendarmenmarkt
       
       Feuer ist seit Wochen das heißeste Thema der Stadt - wenn es um brennende
       Autos geht. Da regen sich Politiker aller Parteien gern in Rage, schieben
       sich gegenseitig die Schuld zu, fordern schnelles Handeln - und wissen doch
       allzu gut, dass sie gegen das unsinnige Autoabfackeln wenig tun können.
       
       Dort aber, wo sie wirklich beherzt eingreifen könnten, kommen sie nicht aus
       dem Quark. Schon im letzten Winter wurden erhitzte Debatte über den Unsinn
       von Heizpilzen geführt, die die Gastwirte für Freiluftfanatiker
       bereithalten, die auch bei Frost noch cool im Freien sitzen wollen - ohne
       zu frieren. Spätestens da war klar, dass angesichts der globalen
       Erderwärmung CO2-Schleudern wie die Freiluftfackeln schlichtweg
       unverantwortbar sind. Nun steht der große Klimagipfel vor der Tür - doch
       die Heizpilze stehen immer noch vor einigen Cafés.
       
       Schuld hat keineswegs allein die lahme Umweltsenatorin, deren versprochenes
       Heizpilzverbot weiter auf sich warten lässt. Genauso viel Mitschuld tragen
       beispielsweise auch Bezirksstadträte von der CDU, die sonst schnell nach
       Law and Order rufen, mit Heizpilzaufstellern aber eine Eselsgeduld
       aufbringen.
       
       Selbstverständlich würde selbst ein stadtweites Luftheizverbot mit
       ausreichender Kontrolle allein nicht die Klimakatastrophe verhindern. Aber
       wer selbst bei den unsinnigsten CO2-Schleudern ein Auge zudrückt, kann auch
       gleich jegliche Umweltpolitik komplett einstellen.
       
       4 Dec 2009
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Heizpilzverbot lässt auf sich warten: In Mitte sprießen noch Pilze
       
       Trotz des Verbots in fünf Bezirken stellen Gastronomen noch Heizpilze auf.
       Ein bezirksübergreifendes Gesetz zum Verbot der Energiefresser lässt auf
       sich warten.