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       # taz.de -- Klimapolitiker sollen Artensterben stoppen: Tiger sucht Raum
       
       > Immer mehr Tiere und Pflanzen drohen auszusterben – in diesem Jahr
       > landeten abermals mehr Arten auf die "Rote Liste". Amphibien sind
       > besonders betroffen.
       
   IMG Bild: Weltweit leben nur noch 3200 Tiger in freier Wildbahn.
       
       BERLIN taz | Während die Politik darum ringt, auf dem UN-Klimagipfel im
       Dezember einen möglichst erfolgreichen Abschluss zu präsentieren, könnte
       die Zeit für manche Erdenbewohner nicht mehr reichen: Am Dienstag hat die
       International Union for Conservation of Nature (IUCN) die diesjährige Rote
       Liste der bedrohten Tiere und Pflanzen vorgestellt – und die wird immer
       länger. 17.291 und damit mehr als ein Drittel der 47.677 untersuchten Arten
       sind vom Aussterben bedroht, 2.800 mehr als 2008.
       
       "Diese Ergebnisse sind nur die Spitze des Eisbergs", sagte Craig
       Hilton-Taylor vom IUCN. Viele Millionen Arten seien gar nicht untersucht.
       Der WWF geht davon aus, dass es mehr als zehn Millionen Tier- und
       Pflanzenarten auf dem Planeten gibt. Die Umweltorganisation befürchtet,
       dass viele Tiere bereits ausgestorben sein werden, bevor sie die Menschheit
       überhaupt entdeckt.
       
       Neben dem Klimawandel sieht der WWF eine der Ursachen für die anwachsende
       Zahl bedrohter Arten in dem Verlust einmaliger Lebensräume. Ein Beispiel
       dafür ist der Tiger. So leben nur noch etwa 3.200 in freier Wildbahn. Die
       großen Beutetiere bräuchten vor allem Platz, den die Menschen ihnen jedoch
       immer weniger überließen.
       
       Besonders bedroht sind laut der Roten Liste Amphibien. In den höchsten
       Bedrohungskategorien wurden 1.895 Frösche, Lurche und Kröten eingestuft.
       
       WWF-Vertreterin Amanda Nickson rief Politiker weltweit auf, die Rote Liste
       angesichts der nahenden Klimakonferenz in Kopenhagen und des bevorstehenden
       internationalen Jahres der biologischen Vielfalt als "Weckruf" zu
       verstehen.
       
       3 Nov 2009
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nadine Michel
       
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