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       # taz.de -- Flughafenausbau in Frankfurt: Die ersten Bäume fallen
       
       > Die Bauarbeiten für die neue Landebahn des Frankfurter Airports haben
       > begonnen - unter dem Schutz einer Hundertschaft der Polizei. Die
       > Ausbaugegner befürchten die Räumung ihres Hüttendorfs.
       
   IMG Bild: Das Protestcamp wird umzäunt. Die Gegner stehen Kopf.
       
       FRANKFURT/MAIN/BERLIN dpa/taz Noch nicht mal 48 Stunden, nachdem die Wähler
       in Hessen für eine schwarz-gelbe Regierungskoalition votiert haben, heulten
       am Dienstag im Kelsterbacher Wald die Motorsägen auf. Arbeiter begannen
       dort, die ersten kleinen Bäume für die umstrittene neue Landebahn des
       Frankfurter Flughafens zu fällen. Zudem wurden Rodungsmaschinen
       herangeschafft, um auch größere Bäume beseitigen können. Grüne und
       Linkspartei kritisierten, dass mit den Rodungen begonnen werde, obwohl noch
       Gerichtsverfahren anhängig seien.
       
       Im Streit um den Flughafenausbau hatte das Regierungspräsidium Darmstadt
       Ende Dezember der Fraport das Gelände mit einer "vorzeitigen
       Besitzeinweisung" zugewiesen. Der hessische Verwaltungsgerichtshof in
       Kassel wies vergangene Woche Eilanträge verschiedener Kläger gegen den
       Ausbau zurück und ließ damit den Baubeginn zu. Die Bundesvereinigung gegen
       den Fluglärm kritisierte am Dienstag, das Verfahren des
       Verwaltungsgerichtshofes genüge rechtsstaatlichen Mindestanforderungen
       nicht, da weder ehrenamtliche Richter daran mitgewirkt hätten, noch eine
       vorhergehende mündliche Verhandlung stattgefunden habe. Sie fordert
       dementsprechend den sofortigen Stopp der Arbeiten im Kelsterbacher Wald.
       
       Seit Monaten harren rund 20 Gegner des Flughafenausbaus in einem Camp aus
       Zelten, Holzhütten und Baumhäusern im Kelsterbacher Wald aus - zuletzt bei
       Temperaturen um minus 15 Grad. Ein ähnliches Hüttendorf war zu Beginn der
       80er Jahre die Keimzelle des Widerstandes gegen den Bau der Startbahn West.
       
       Ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport sagte gegenüber der
       Online-Ausgabe der FAZ, dass eine Räumung des Camps "zurzeit" nicht geplant
       sei. Über indymedia.de berichten Ausbaugegner jedoch Gegenteiliges: Zwar
       dementiere die Polizei, sofort räumen zu wollen, dennoch befände sich eine
       Hundertschaft von Beamten im Wald. Diese hätte sich daran gemacht, das
       Tunnelsystem des Camps aufzugraben, in dem sich noch eine Person aufhalten
       soll. Fraport habe die Besetzer aufgefordert, das Gelände bis zum Abend zu
       verlassen. Eine vom Flughafenbetreiber beauftragte Sicherheitsfirma habe
       einen Zaun um das Camp gezogen, der nun von der Polizei bewacht würde.
       
       Für den Abend haben die [1][Ausbaugegner] zum [2][Protest gegen die
       Rodungen] und die drohende Räumung des Camps aufgerufen.
       
       20 Jan 2009
       
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