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       # taz.de -- EM der Handballerinnnen: Achterbahnfahrt nach oben
       
       > Die deutschen Handballerinnen eilen bei der EM in Mazedonien von Sieg zu
       > Sieg, aber auch der 32:27-Erfolg gegen Kroatien wirkte nicht wirklich
       > souverän.
       
   IMG Bild: Die deutsche Nationalspielerin Anna Loerper (l), von Bayer Leverkusen, und die Kroatin Martina Pavic (r) bei dem EM-Spiel in Skopje.
       
       BERLIN taz Die deutschen Handballerinnen spielen nicht nur Handball. Sie
       spielen bei der derzeit laufenden Europameisterschaft in Mazedonien vor
       allem mit den Nerven ihrer Fans. Enorme Formschwankungen prägen die
       Leistungen der Auswahl. Diese fehlende Konstanz prägte die Ergebnisse der
       letzten Jahre: Einer Bronzemedaille bei der WM 2007 folgte ein
       enttäuschender 11. Platz bei den Olympischen Spielen in Peking. Die
       Wechselhaftigkeit ist aber auch im Kleinen zu beobachten, so im
       abschließende EM-Vorrundenspiel gegen Kroatien.
       
       Zwar zeigten die Frauen beim 32:27-Erfolg ihre bisher beste
       Turnierleistung, der Verlauf aber glich wieder einer Achterbahnfahrt.
       "Natürlich war das Spiel nicht optimal, aber ich denke, wir haben uns im
       Vergleich zu den ersten Spielen gesteigert", so Spielführerin Grit Jurack.
       
       So kann sich die Bilanz bis dato zwar sehen lassen: Mit drei Siegen beendet
       Deutschland die Vorrunde und zieht so als Gruppenerster in die Hauptrunde
       ein. Mit vier Punkten haben sich die Frauen eine optimale Ausgangsbasis für
       die nächsten Begegnungen geschaffen. Die Leistung der Mannschaft aber war
       dabei nicht immer so souverän, wie es die Statistik vermuten lässt. Nach
       einem wenig ruhmreichen Auftritt gegen die mazedonischen Gastgeberinnen
       konnte das Team gegen Serbien erst in letzter Minute gewinnen.
       
       Denn auch im Kroatien-Spiel wurden wieder alte Schwächen deutlich: Trotz
       guter Abwehrleistungen hapert es weiterhin im Angriffsspiel. Nach einem 9:2
       Vorsprung verloren die Deutschen die Konzentration und erzielten ganze neun
       Minuten lang keinen Treffer. Und auch in der zweiten Hälfte kamen die
       Kroatinnen nach einem Neun-Punkte-Rückstand wieder bis auf ein Tor heran.
       Hier machte sich vor allem das Fehlen der ehemaligen Welthandballerin
       Nadine Krause bemerkbar, die derzeit wegen einer Schädelprellung ausfällt.
       "Wir hoffen, dass Nadine im zweiten Hauptrundenspiel wieder dabei sein
       wird, können aber im Moment nichts versprechen", so Bundestrainer Armin
       Emrich.
       
       Was die Erwartungen in der Hauptrunde betrifft, versucht der Trainer
       angesichts der durchwachsenen Leistungen seines Teams bewusst den Ball
       flach zu halten: "Wir werden uns genauso wie in der Vorrunde vorbereiten:
       Immer nur mit Blick auf das nächste Spiel."
       
       In der Hauptrunde treffen die Deutschen heute auf Schweden, am Mittwoch auf
       Weißrussland und tags darauf auf Russland. Es ist zu erwarten, dass das
       Team seinen Fans dann weitere Achterbahnfahrten zumuten wird. Grit Jurack
       allerdings verspricht Besserung: "Wir müssen versuchen, konzentrierter zu
       spielen und unsere Ruhe zu bewahren, dann passieren auch weniger Fehler."
       
       8 Dec 2008
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Alexander Steininger
       
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