# taz.de -- Teures Konzerthaus: Leuchtturm Elbphilharmonie bricht zusammen
> Kostenexplosion bei Konzerthaus: Investor soll ungewöhnlich niedrige
> Ausstiegsklausel haben. Die Stadt nicht.
IMG Bild: Generalintendant Christoph Lieben-Seutter im Zuschauerraum der Laeiszhalle in Hamburg.
Die Kostenexplosion bei der Elbphilharmonie sei "bestürzend", findet
GAL-Fraktionschef Jens Kerstan. Um das Projekt trotzdem zu realisieren, sei
nun "Ruhe, Sorgfalt und Transparenz gefragt".
Speziell letztere vermisst die rot-rote Opposition weiterhin. Nach einer
Sitzung des Kulturausschusses der Bürgerschaft am Mittwochabend mit
Kultursenatorin Karin von Welck erklärten SPD und Linke übereinstimmend, es
sei zu befürchten, "dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht
sei".
SPD-Fraktionsvizesprecherin Dorothee Stapelfeldt befand, der Senat habe
viel zu spät reagiert. Das "Ausmaß an Fehlplanungen und Managementfehlern"
sei erschreckend. Dazu gehöre auch die festgelegte Konventionalstrafe von
höchstens 24 Millionen Euro, die der Investor Hochtief bei einem
einseitigen Ausstieg an die Stadt zahlen müsse, kritisiert der
Ausschussvorsitzende Norbert Hackbusch (Die Linke). Das sei ein
"wesentlicher Konstruktionsfehler im Vertragswerk". Angesichts der gesamten
Bausumme sei dieser Betrag "lächerlich". Er vermutet deshalb, dass der
Investor bei Verhandlungen über den Preis gegenüber der Stadt am längeren
Hebel sitze, weil er "jederzeit billig den Abgang machen" könne. Deshalb
bestehe die Gefahr weiterer Erhöhungen: "Der Leuchtturm Elbphilharmonie ist
zusammengebrochen", sagt Hackbusch.
Am 23. Dezember will der schwarz-grüne Senat als Weihnachtspräsent eine
Vorlage an das Parlament mit allen Kosten und Zahlen beschließen. Nach
Beratungen in den Ausschüssen soll die Drucksache bei den Etatberatungen
der Bürgerschaft über den Doppelhaushalt 2009/2010 in der ersten Märzwoche
des nächsten Jahres verabschiedet werden.
27 Nov 2008
## AUTOREN
DIR Sven-Michael Veit
## TAGS
DIR Elbphilharmonie
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