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       # taz.de -- Kultur: "Didi" kriegt Schlosspark-Theater
       
       > Dieter Hallervorden wird neuer Pächter des Schlosspark-Theaters und will
       > 2009 wieder Spot(t)-Lights auf die Bühne bringen: aber nicht als
       > Witzbude, sondern seriöses Theater.
       
   IMG Bild: Und wie schaut Dieter Hallervorden, wenn man ihn Didi nennt? Archivbild aus dem Jahr 1995
       
       Angesichts des Zuschauerrückgangs vieler Bühnen ist es nicht gerade die
       Zeit, ein Theater zu eröffnen. Für Dieter "Didi" Hallervorden gelten
       solcherlei Gesetze wohl nicht: Der Chef des Kabaretts "Wühlmäuse" will das
       seit 2006 geschlossene Schlosspark-Theater zur Spielzeit 2009
       wiedereröffnen. 2006 hatte der Musical-Produzent Stage Entertainment den
       Spielbetrieb dort eingestellt.Hallervorden erhielt nach einer Ausschreibung
       von der Senatsverwaltung für Kultur den Zuschlag für das Haus, wie Torsten
       Wöhlert, Sprecher der Verwaltung, der taz bestätigte. Für die Pacht des
       Privattheaters interessierten sich mehrere Bewerber. Hallervordens Konzept
       habe die anderen Bieter jedoch ausgestochen, so Wöhlert.
       
       Nach Ansicht des 73 Jahre alten Blödelstars soll ein "Neuanfang" des in der
       Vergangenheit arg heruntergewirtschafteten Schlosspark-Theaters in Steglitz
       unternommen werden. Er plane kein zweites Comedy-Theater, sagte
       Hallervorden am Wochenende. Am Schlosspark-Theater "soll gutes
       Sprechtheater mit namhaften Künstlern" inszeniert werden. Welche
       Schauspieler das sein könnten und wie das gemacht werden dürfte, verrät der
       Kabarettist noch nicht. Es seien Gespräche mit "Stars" und Autoren
       zeitgenössischer Stücke geführt worden, so Hallervorden. Zunächst müsse das
       Haus wieder instand gesetzt, der Zuschauerraum, die Foyers und
       Sanitärbereiche renoviert werden.
       
       Wer genau diese Kosten übernimmt, wird derzeit verhandelt, sagte Wöhlert.
       Möglich wäre etwa, dass Hallervorden die Investitionen finanziert und das
       Land ihm dafür einen zeitweiligen Mietnachlass gewährt. "Darüber sprechen
       wir im Augenblick mit Hallervorden", so der Sprecher. Er hielt es für
       unwahrscheinlich, dass der gemachte Zuschlag aber noch platzen könnte und
       ein neuer Betreiber gesucht werden müsste.
       
       Ob "Didis" neue Bühne quasi durchfallen könnte - und der Senat damit erneut
       ein Problem hat - ist durchaus denkbar. Der Standort ist schwierig, das
       Haus nicht mehr in der Diskussion, die Bühne ruiniert. Anteil daran haben
       viele - auch der Berliner Senat: Das Schlosspark-Theater mit 450 Plätzen,
       wo einst Hildegard Knef und Samuel Beckett, Martin Held oder Klaus Kinski
       wirkten, war 1993 als landeseigene Bühne geschlossen worden. Danach
       versuchten sich mehrere private Betreiber - vergeblich.
       
       19 Oct 2008
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Rolf Lautenschläger
       
       ## TAGS
       
   DIR Komiker
       
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