URI: 
       # taz.de -- Kommentar Microsoft und Yahoo: Die Lösung heißt Open Source
       
       > Wer den Kraken Microsoft und Google entkommen will, setze auf Linux, Open
       > Office und Firefox.
       
   IMG Bild: Obacht bei datensammelnden Apps! Open-Source Apps aus dem Store „f-droid“ bieten eine Alternative
       
       Wettbewerb ist immer gut. Die Befürworter der Bahn-Privatisierung werden
       das ebenso unterschreiben wie diejenigen, die sich jetzt darüber freuen,
       dass die Übernahme des Internetriesen Yahoo durch den Softwaregiganten
       Microsoft geplatzt ist. Klar: die Quasimonopolstellung, die Microsoft mit
       seinem Windows-Betriebssystem genießt und die Bill Gates das größte
       Privatvermögen aller Zeiten bescherte, ist ein Skandal. Allein schon wegen
       der ständigen Sicherheitslücken, auf die sich alle Hacker stürzen, eben
       weil fast alle Windows auf ihren Rechnern haben.
       
       Aber Hand aufs Herz - ist es nicht auch ausgesprochen praktisch, dass man
       problemlos vom Rechner zu Hause aus zu dem auf dem Arbeitsplatz wechseln
       kann, ohne sich erst neu einarbeiten zu müssen? Ist es nicht herrlich
       einfach, mit Google das Internet zu durchsuchen, zu mailen und Fotos online
       zu stellen, ohne ständig neue Befehle erlernen zu müssen?
       
       Wettbewerb ist eben nicht immer gut. Man denke an die privaten Feuerwehren
       in dem Film "Gangs of New York", die erst mal die Konkurrenz bekämpften,
       bevor sie sich ans Löschen machten. Oder an die Subway, ebenfalls in New
       York, die von zwei Privatunternehmen gebaut wurde. Linien überkreuzen sich
       ohne Umsteigemöglichkeit, denn man wollte ja keinen Kunden an die
       Konkurrenz verlieren. Und während im lukrativen Finanzdistrikt ein
       U-Bahnhof an den anderen stößt, werden ärmere Stadtteile gar nicht bedient.
       Wem nützt ein solcher Wettbewerb?
       
       Infrastrukturaufgaben sollten einheitlich organisiert werden. Sie sollten
       dabei keinesfalls einem privaten Monopol überlassen werden, wie seinerzeit
       die Post, die die Fürsten von Thurn und Taxis steinreich machte - und
       heutzutage eben Microsoft. Bei einem solch wahrhaft globalen Projekt wie
       dem Internet ist aber auch eine nationalstaatliche Lösung nicht sinnvoll.
       Es gibt allerdings längst eine Alternative. Sie heißt Open Source:
       Software, die von einer globalen Gemeinschaft entwickelt wird und die jeder
       frei benutzen, kopieren und bearbeiten kann. Wer den Kraken Microsoft und
       Google entkommen will, setze auf Linux, Open Office und Firefox.
       
       4 May 2008
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nicola Liebert
   DIR Nicola Liebert
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Abtreibung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Datensammelnde Apps: Alle haben etwas zu verbergen
       
       Wer die Privatsphäre schätzt, sollte auf die Nutzung vieler Apps
       verzichten. Quelloffene Apps zeigen datenschutz-freundliche Hintertüren
       auf.