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       # taz.de -- Beispiel Tunesien: Wassermangel
       
       > 685 Liter - so hoch ist der Wasserverbrauch in dem nordafrikanischen Land
       > pro Tag und pro Kopf. Tendenz steigend!
       
   IMG Bild: Wasservergeudung? Luxustoiletten in Tunesien
       
       1,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Wasser.
       685 Liter - so hoch ist der Wasserverbrauch in dem nordafrikanischen Land
       pro Tag und pro Kopf. Tendenz steigend! Zum Vergleich: Im nicht gerade
       regenarmen Deutschland werden nur 128 Liter Wasser pro Kopf und Tag
       verbraucht. Schon jetzt ist absehbar, dass es 2030 in Tunesien, wenn die
       Kinder von heute das Erwachsenenalter erreicht haben, nicht mehr genug
       Wasser geben wird. Der Tourismus mit Golfplätzen in den wasserärmsten
       Gegenden verschärft die Situation.
       
       Die GTZ startet im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums gemeinsam mit
       dem tunesischen Umwelt- und dem Bildungsministerium sowie der spanischen
       Entwicklungsagentur AECI eine Bildungsaktion unter dem Slogan "Die
       Umweltkaravane ... ich mache mit!".
       
       Ein Bus, ausgestattet mit Computerarbeitsplätzen und schülergerechter
       Labortechnik, fährt nun kreuz und quer durchs Land. Er hält jede Woche in
       einer anderen Stadt, einem anderen Dorf, an einer anderen Schule. Zusammen
       mit örtlichen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bereiten die Schüler
       zudem eigene Umweltprojekte vor. "So lernen sie ganz praktisch die
       Bedeutung von Umweltschutz kennen. Dies fördert dauerhaft ein positives
       Umweltverhalten an den Schulen und zu Hause", erläutert GTZ-Experte Michael
       Gajo. Zum Weltwassertag am 22. März machte der Bus Station an der
       Grundschule der kleinen Gemeinde Nouvelle Médina, etwa 20 Kilometer südlich
       der Hauptstadt Tunis. Der Schuldirektor Belgacem Mefteh und seine Schüler
       hatten sich natürlich ein Wasserprojekt ausgesucht.
       
       Zuerst prüften sie die Rechnung des staatlichen Wasserversorgers, um
       herauszufinden, wie hoch der Verbrauch ist. Dann nahmen sie die sanitären
       Anlagen ihrer Schule genau unter die Lupe. So ermittelten sie, wo überall
       unnötigerweise Wasser verloren geht, etwa durch defekte Leitungen oder
       tropfende Wasserhähne. Schließlich entwickelten die Schüler unter
       fachkundiger Anleitung der NGO-Mitarbeiter Ideen zum Wassersparen.
       
       Künftig sollen nun etwa Regen- und Brauchwasser in einer Zisterne gesammelt
       und zur Bewässerung der Grünflächen und eines kleinen, neu angelegten
       Schulgartens genutzt werden. Das Schulprojekt in Nouvelle Médina ist eines
       von fünfzig, die in den kommenden drei Monaten durchgeführt werden.
       
       27 Mar 2008
       
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