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       # taz.de -- Wegbereiter des mp3-Players ausgezeichnet: Nobelpreis für deutschen Physiker
       
       > Peter Grünberg vom Foschungszentrum Jülich und der Franzose Albert Fert
       > bekommen den diesjährigen Physik-Nobelpreis für die Erforschung der
       > Magnetoresistenz von Computer-Festplatten.
       
   IMG Bild: Seine Entdeckung erhöhte die Speicherkapazität von Festplatten drastisch: Peter Grünberg.
       
       STOCKHOLM ap/dpa/afp Zum zweiten Mal in drei Jahren erhält ein deutscher
       Physiker den Nobelpreis. Die Auszeichnung geht an Peter Grünberg vom
       Forschungszentrum Jülich der Helmholtz-Gemeinschaft sowie an den Franzosen
       Albert Fert, wie das Nobelpreiskomitee am Dienstag in Stockholm bekanntgab.
       Beide wurden für ihre Beiträge zur Erforschung der Magnetoresistenz
       ausgezeichnet, die für den Lesevorgang bei Computer-Festplatten verwendet
       wird. Erst 2005 hatte der Münchener Physiker Theodor Hänsch den
       Physik-Nobelpreis erhalten.
       
       Die Entdeckung des so genannten Riesenmagnetowiderstands (kurz GMR) hat die
       Speicherkapazität von Festplatten drastisch erhöht. Grünberg und Fert
       hatten das Phänomen 1988 unabhängig voneinander entdeckt. Das Ergebnis
       reiner Grundlagenforschung hat sich zu einem Milliardenmarkt entwickelt -
       denn der GMR-Effekt ermöglichte die Entwicklung neuer Leseköpfe in kleinen
       Computerfestplatten. Dadurch konnte die Speicherkapazität der Laufwerke
       nicht nur für PCs, sondern auch für Videorecorder und tragbare
       Musikabspielgeräte (MP3-Player) in den Gigabyte-Bereich gesteigert werden.
       Daher gelten Grünberg und Fert als Gründerväter der Spin-Elektronik.
       
       Im vergangenen Jahr hatte die Akademie die US-Amerikaner John C. Mather und
       George F. Smoot für die Untersuchung des "Urknall-Echos" geehrt. Sie hatten
       mit dem Satelliten "COBE" feine Temperaturschwankungen in der so genannten
       kosmischen Hintergrundstrahlung entdeckt, die als Saat der ersten Galaxien
       gelten können.
       
       Am Montag wurden die beiden US-Forscher Mario R. Capecchi und Oliver
       Smithies sowie der Brite Sir Martin J. Evans für ihre bahnbrechenden
       Verdienste in der Humangenetik mit dem Nobelpreis für Medizin geehrt. Die
       Verleihung der mit jeweils zehn Millionen Kronen (1,09 Millionen Euro)
       dotierten Preise erfolgt alljährlich am 10. Dezember, Nobels Todestag.
       
       9 Oct 2007
       
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