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       # taz.de -- Bootsflüchtlinge in Südostasien: Hilfe aus Indonesien und Malaysia
       
       > Indonesische Fischer haben am Mittwochmorgen Hunderte von Flüchtlingen
       > gerettet. Nun will diesen das Land zusammen mit Malaysia Zuflucht
       > gewähren.
       
   IMG Bild: Badende Flüchtlinge an der Küste der Stadt Langsa.
       
       SIMPANG TIGA ap | Indonesien und Malaysia wollen rund 7.000 in Südostasien
       auf hoher See ausharrenden Bootsflüchtlingen vorübergehend Zuflucht
       gewähren. Das teilte der malaysische Außenminister Anifah Aman am Mittwoch
       in Kuala Lumpur mit, wo er sich mit seinen Kollegen aus Indonesien und
       Thailand zur Flüchtlingskrise beraten hatte.
       
       Nur kurze Zeit vorher sind nach monatelanger Irrfahrt auf hoher See sind
       mehr als 430 Bootsflüchtlinge von indonesischen Fischern gerettet worden.
       Die aus Myanmar stammenden Rohingya sowie Migranten aus Bangladesch seien
       in die Provinz Aceh gebracht worden, erklärten die Behörden der Stadt
       Langsa. Indonesien, Thailand und Malaysia berieten am Mittwoch über eine
       Lösung für die Flüchtlingskrise – allerdings ohne die Herkunftsländer
       Myanmar und Bangladesch.
       
       Die muslimische Minderheit der Rohingya wird nach Erkenntnissen der
       Vereinten Nationen in Myanmar verfolgt und fliehen deshalb. Die Migranten
       aus Bangladesch versuchen vor allem, der Armut in ihrem übervölkerten
       Heimatland zu entkommen. Tausende Migranten machen sich auf Booten auf
       übers Meer. Da die Zielländer offiziell praktisch niemanden mehr aufnehmen
       wollen, müssen die Flüchtlinge teils wochenlang auf hoher See ausharren.
       
       Am frühen Mittwochmorgen hätten Dutzende Fischerboote die nun geretteten
       Flüchtlinge aufgenommen, teilte Herman Sulaiman von der Rettungsmission in
       Ost-Aceh mit. Es blieb zunächst offen, ob alle Geretteten auf einem Boot
       unterwegs gewesen waren oder auf mehreren. In einem ersten Schwung kamen
       102 Menschen im Dorf Simpang Tiga an Land, darunter 26 Frauen und 31
       Kinder. Die Menschen seien dehydriert, schwach und hungrig gewesen, sagte
       Sulaiman. Die übrigen geretten Flüchtlinge wurden dann am Mittwoch morgen
       an Land gebracht.
       
       ## Kapitän geflüchtet
       
       Einer von ihnen, Ubaydul Haque, sagte, der Motor ihres Schiffs sei
       ausgefallen und der Kapitän geflüchtet. „Uns gingen die Lebensmittel aus,
       wir wollten dann nach Malaysia, doch wir wurden nicht reingelassen.“ Vier
       Monate hätten sie auf See getrieben, ehe Fischer aus Indonesien sie
       gefunden und ans Ufer gebracht hätten, sagte Haque weiter.
       
       Erst am Dienstag hatte Indonesien seine harte Linie im Umgang mit der
       Flüchtlingskrise in Südostasien bekräftigt. Das Land habe den Rohingya aus
       Myanmar und den Flüchtlingen aus Bangladesch bereits über Gebühr geholfen,
       sagte Außenministerin Retno Marsudi mit Blick auf das Krisentreffen mit
       ihren Kollegen aus Malaysia und Thailand.
       
       20 May 2015
       
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