URI: 
       # taz.de -- Unesco-Welterbe Great Barrier Reef: Warnschuss für Australien
       
       > Das Great Barrier Reef kann mit einer Schonfrist als Welterbe rechnen.
       > Aber Australiens Regierung muss schon bald wieder zum Rapport.
       
   IMG Bild: Seit Jahren schon gefährdet: die faszinierende Unterwasserlandschaft des Great Barrier Reef.
       
       Paris dpa | Die Unesco will das bedrohte australische [1][Great Barrier
       Reef] vorerst nicht auf seine rote Liste für gefährdetes Welterbe setzen.
       Diese Empfehlung gab die UN-Kulturorganisation am Freitag in Paris für die
       Sitzung des Welterbekomitees Ende Juni in Bonn.
       
       Gleichzeitig muss die australische Regierung aber bis Ende 2016 einen neuen
       Bericht vorlegen. Das weltberühmte Riff ist seit Jahren von
       Korallenschwund, sinkender Wasserqualität und Hafenausbau bedroht.
       
       Unesco-intern wurden die Formulierungen mit Vorgaben für den Erhalt des
       Great Barrier Reefs als „sehr deutliche Worte“ bewertet. Die
       Welterbe-Schützer setzen auf die Umsetzung eines bis 2050 konzipierten
       Langzeitplans. Dieser müsse nun in konkreten Regelungen umgesetzt werden.
       
       Dazu rechnet die Unesco etwa die Beschränkung der Hafenentwicklung oder die
       Entsorgung von Baggergut. Zur Verbesserung der Wasserqualität soll die
       Verschmutzung bis 2025 um 80 Prozent reduziert werden.
       
       ## Ein Touristenmagnet
       
       Die Aberkennung des seit 1981 bestehenden Welterbe-Titels wäre für
       Australien nicht nur ein Prestigeverlust, sondern könnte das Land auch
       finanziell empfindlich treffen. Das Great Barrier Reef in einem rund 345.
       000 Quadratkilometer großen Meerespark vor der Nordostküste ist eine der
       größten Touristenattraktionen. Seit 1985 ist fast die Hälfte der Korallen
       am Riff verschwunden.
       
       Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht in der Unesco-Empfehlung
       einen Warnschuss. „Das Welterbe-Komitee zeigt der australischen Regierung
       die rote Karte und behält sie im Auge“, sagte Greenpeace-Meeresexpertin
       Sandra Schöttner. „Kohleförderung oder Riffschutz – beides zusammen geht
       nicht.“
       
       Der Umweltschutzverband WWF rechnet damit, dass zum Schutz Investitionen
       von mindestens 350 Millionen Euro notwendig sind. „Der Entwurf des
       Unesco-Beschlusses hält zumindest den Druck auf die australische Regierung
       aufrecht, Resultate zu liefern und den Verfall des Riffs zu stoppen“, sagte
       Günter Mitlacher vom WWF Deutschland.
       
       29 May 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.gbrmpa.gov.au/
       
       ## TAGS
       
   DIR Great Barrier Reef
   DIR Unesco
   DIR Unesco-Welterbe
   DIR WWF
   DIR Great Barrier Reef
   DIR Great Barrier Reef
   DIR Touristen
   DIR Fidschi-Inseln
   DIR Meeresschutz
   DIR Great Barrier Reef
   DIR Korallen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Australien billigt Ausbau von Kohlehafen: Muss Nemo sterben?
       
       Australien lässt den Hafen Abbot Point beim berühmten Korallenriff Great
       Barrier Reef für den Kohleexport ausbauen. Umweltschützer üben scharfe
       Kritik.
       
   DIR Great Barrier Reef in Gefahr: Korallenfressende Killer-Seesterne
       
       Sie werden bis zu 40 Zentimeter groß und lassen kahle Riffe zurück. Die
       derzeitige Seesternplage führt zu einer alarmierenden Sitution am Great
       Barrier Reef.
       
   DIR Lichtschutzfaktor in Creme: Sonnenmilch tötet Babykorallen
       
       Eine in vielen Lotionen gebräuchliche Chemikalie schadet den Riffen in
       unseren Ozeanen. Oxybenzon gefährdet ihre Fortpflanzung.
       
   DIR Seestern frisst Riff vor Fidschi-Inseln auf: Verdauungssäfte töten die Koralle
       
       Die einzigartige Unterwasserwelt der Fidschi-Inseln ist ein
       Touristenmagnet. Der Dornenkronenseestern droht sie zu zerstören.
       
   DIR Folgen des Klimawandels: Todesstoß für Barrier-Riff
       
       Einem der bekanntesten Naturwunder der Welt droht das Aus. Das australische
       Öko-Paradies hat die Hälfte seiner Korallen verloren.
       
   DIR Schlammentsorgung im Weltnaturerbe: Todesstoß für Barrier Reef
       
       Der Bau des weltgrößten Kohlehafens gefährdet das Meeresreservat. Millionen
       Tonnen von mit Schwermetallen belastetem Schlamm sollen versenkt werden.
       
   DIR Korallenriffe in Australien bedroht: Angriff der Killer-Seesterne
       
       Gefräßige Dornenkronenseesterne zerstören am Great Barrier Reef in
       Australien ganze Korallenriffe. Biologen bekämpfen sie mit
       Ochsengallen-Injektionen.
       
   DIR Korallensterben in Australien: Semi-Great Barrier Reef
       
       Das Great Barrier Reef hat seit 1985 die Hälfte seiner Korallen verloren.
       Die australische Regierung räumt schwere Versäumnisse beim Schutz des
       Naturwunders ein.
       
   DIR Unesco-Bericht zu Great Barrier Reef: Weltnaturerbe ist bedroht
       
       Touristen und der Kohleabbau beschädigen das Great Barrier Reef, sagt die
       Unesco. Sie fordert von Australien, mehr für den Schutz des Korallenriffs
       zu tun und keine neuen Häfen zu bauen.