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       # taz.de -- Mers-Virus in Asien: Erste Todesfälle in Südkorea
       
       > Zwei SüdkoreanerInnen sind an einer Infektion mit dem Coronavirus Mers
       > gestorben. Auch nach China wurde der Virus eingeschleppt.
       
   IMG Bild: Warnhinweise an einem Quarantänezelt der Universitätsklinik in Seoul.
       
       Seoul afp | In Südkorea sind die ersten mit dem Coronavirus Mers
       infizierten Patienten seit Ausbruch der Krankheit Mitte Mai gestorben. Bei
       den beiden Opfern handele es sich um eine 58-jährige Frau und einen
       71-jährigen Mann, teilten die Behörden am Dienstag mit. Bei einem weiteren
       südkoreanischen Patienten in China verschlechterte sich Medienberichten
       zufolge der Zustand.
       
       Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Seoul erkrankten 25 Menschen
       bislang an dem Middle East Respiratory Syndrom (Mers), drei von ihnen
       befinden sich in lebensgefährlichem Zustand. Rund 750 Menschen aus dem
       Umfeld der Patienten wurden unter Quarantäne oder besondere Beobachtung
       gestellt.
       
       Gesundheitsminister Moon Hyung Pyo rief seine Landsleute zu erhöhter
       Wachsamkeit auf. Er empfahl ihnen, Gesichtsmasken zu tragen, sich
       regelmäßig die Hände zu waschen und bei Verdacht auf eine Ansteckung mit
       den Behörden zu kooperieren.
       
       Bei dem Mers-Virus handelt sich um einen seit 2012 bekannten neuen Stamm
       aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit
       grippeähnlichen Beschwerden einher wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit.
       Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch
       kann es zu Nierenversagen kommen.
       
       ## Bisher sind 20 Länder von Mers betroffen
       
       Allerdings ist Mers nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar. Bisher
       wurden mehr als 20 Länder von Mers betroffen, die meisten Erkrankungen
       treten auf der Arabischen Halbinsel und dort vor allem in Saudi-Arabien
       auf. In anderen Gebieten handelte es sich meist um eingeschleppte
       Infektionen.
       
       Auch in China wurde das Virus in der vergangenen Woche von einem
       südkoreanischen Reisenden eingeschleppt. Der 44-Jährige wird derzeit in
       einem Krankenhaus von Huizhou behandelt, nach Angaben der Zeitung China
       Daily hat sich sein Zustand so weit verschlechtert, dass er an ein
       Atemgerät angeschlossen werden musste.
       
       Berichten im Internet zufolge wurde das Personal, das ihn behandelt, per
       Los bestimmt, wobei Unverheiratete an erster Stelle standen. Hongkong
       stellte unterdessen 18 Flugpassagiere unter Quarantäne, die auf dem Flug
       von Südkorea in die ehemalige britische Kronkolonie in der Nähe des
       44-Jährigen saßen.
       
       Der Mers-Ausbruch sorgt in Südkorea und seinen Nachbarn für einige
       Beunruhigung. Allein in Südkorea stieg der Online-Verkauf von
       Gesichtsmasken um 700 Prozent, auch die Aktien von Pharmafirmen
       verzeichneten an der Börse einen deutlichen Sprung, während die Aktien von
       Fluggesellschaften und Reiseanbietern in den Keller rutschten.
       
       240 Südkoreanern wurden Reisen ins Ausland untersagt. Hunderte Chinesen
       annullierten laut den Staatsmedien geplante Reisen nach Südkorea. Thailand
       und Vietnam kündigten an, die Einreise-Kontrollen auf allen Flughäfen zu
       verschärfen.
       
       2 Jun 2015
       
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