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       # taz.de -- Steuervorteile in Luxemburg: Hallo, Steuerparadies!
       
       > Als Reaktion auf die Affäre um Steuervorteile für Großkonzerne, stuft
       > Belgien seinen Nachbarn als Steueroase ein.
       
   IMG Bild: Der Turm der Staatssparkasse in Luxemburg-Stadt. (Archivbild)
       
       BRÜSSEL afp | Nach der Affäre um massive Steuervorteile für Großkonzerne in
       Luxemburg setzt Belgien das Nachbarland auf seine Liste von
       Steuerparadiesen und zwingt damit inländische Unternehmen zu mehr
       Transparenz. Es gebe bereits einen entsprechenden Erlass, der in Kürze
       veröffentlicht werde, teilte das belgische Finanzministerium am Dienstag
       mit. Belgische Firmen müssen damit künftig sämtliche Transaktionen mit
       einem Volumen von mehr als 100.000 Euro nach Luxemburg melden.
       
       Finanzminister Johan Van Overtveldt sagte der Tageszeitung De Morgen,
       „angesichts der aktuellen Lage“ bleibe der Regierung „nichts anderes übrig,
       als Luxemburg auf die Liste zu setzen“. Zugleich erkannte er an, „dass
       Luxemburg bereits viel tut, um mehr Transparenz zu schaffen“.
       
       Belgien werde allerdings die Richtlinien der Organisation für
       wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur Transparenz befolgen und
       Luxemburg „als Konsequenz daraus“ auf die Liste setzen.
       
       Im November hatte ein internationales Recherchenetzwerk detailliert über
       hunderte Fälle berichtet, in denen multinationale Konzerne in Luxemburg auf
       Kosten anderer EU-Länder Steuerzahlungen vermieden. Grundlage waren
       sogenannte Steuervorabbescheide der dortigen Finanzämter.
       
       Die Praxis ist nicht illegal, begünstigt aber die Steuerflucht. Inzwischen
       vereinbarten die EU-Staaten, sich künftig alle drei Monate gegenseitig über
       umstrittene Steuerabsprachen mit Großunternehmen zu informieren.
       
       3 Jun 2015
       
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