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       # taz.de -- Homo-Kundgebung in Kiew: Neonazis verprügeln Polizei
       
       > In Kiew haben 200 Menschen für die Rechte von Homosexuellen demonstriert.
       > Bei einem Angriff von Neonazis wurden 5 Polizisten verletzt.
       
   IMG Bild: Homophobe Neonazis werden abgeführt.
       
       Kiew dpa | Ultranationalisten haben bei einer Homosexuellen-Kundgebung in
       der ukrainischen Hauptstadt Kiew fünf Polizisten verletzt. Ein
       Uniformierter habe eine schwere Halsverletzung erlitten, als er den Angriff
       Rechtsextremer auf den „Marsch der Gleichheit“ von Schwulen und Lesben
       abwehren wollte, wie das Innenministerium in Kiew am Samstag mitteilte. Es
       gab demnach etwa 25 Festnahmen. Etwa 200 Menschen hatten trotz Bedrohungen
       aus der rechten Szene unter starkem Polizeischutz und weit entfernt vom
       Stadtzentrum für die Rechte von Schwulen und Lesben demonstriert.
       
       Die teils Vermummten versuchten, die Kundgebung mit Knallkörpern und
       Knüppeln aufzulösen. Ein Polizist und ein Angreifer wurden verletzt. Sie
       mussten im Krankenhaus behandelt werden.
       
       An dem nur für Eingeweihte organisierten Demonstrationszug mit
       Regenbogenfahnen und Trommelwirbel nahmen ukrainische Parlamentsabgeordnete
       und Menschenrechtler teil. Auch eine deutsche Delegation der Partnerstadt
       München mit Stadträtin Lydia Dietrich und die EU-Abgeordnete Terry Reintke
       waren unter den Teilnehmern.
       
       Im Vorfeld hatte Bürgermeister Vitali Klitschko die Organisatoren nach
       Gewaltdrohungen noch aufgefordert, die Veranstaltung abzusagen. Präsident
       Petro Poroschenko hatte die Demonstration allerdings als
       „verfassungsmäßiges Bürgerrecht“ verteidigt.
       
       6 Jun 2015
       
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