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       # taz.de -- Einsicht in NSA-Spionageliste: Bund will Beauftragten einsetzen
       
       > Ein Ermittler aus der Justiz soll die Spähliste des US-Geheimdienstes NSA
       > einsehen. Der Untersuchungsausschuss soll die Person vorschlagen.
       
   IMG Bild: Eifrige Amtshilfe: Half der BND der NSA europäische Firmen auszuspionieren?
       
       Berlin dpa | Die Bundesregierung will einen Ermittlungsbeauftragten zur
       Einsicht in die geheime Liste mit Ausspähzielen des US-Geheimdienstes NSA
       einsetzen. Der NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages soll nach
       Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Mittwoch eine entsprechende
       hochrangige Person etwa aus dem Justizbereich benennen und mit einem
       Fragenkatalog ausstatten.
       
       Dieser Vorschlag soll dem Untersuchungsausschuss noch im Laufe des Tages
       unterbreitet werden. Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll der NSA teils
       absprache- und rechtswidrig geholfen haben, auch deutsche und europäische
       Ziele auszuspähen.
       
       Die Regierung soll anschließend über den Personalvorschlag der
       Parlamentarier entscheiden, so dass der Sonderermittler formal von der
       Regierung eingesetzt und ihr zugeordnet wird. Der Beauftragte soll Einblick
       in die umstrittene geheime Spionageliste erhalten, sie aber nicht
       weitergeben dürfen.
       
       Mit dieser Lösung will die Koalition aus Union und SPD dem Parlament
       entgegenkommen, ohne das bilaterale Geheimhaltungs-Abkommen mit den USA zu
       verletzen. Dass die Linksfraktion und die Grünen mit dem Vorschlag
       einverstanden sind, galt als wenig wahrscheinlich.
       
       Im April war öffentlich geworden, dass die NSA gezielt nach Informationen
       etwa über den europäischen Rüstungskonzern EADS, den Hubschrauberhersteller
       Eurocopter oder französische Behörden gesucht haben soll. Die NSA schleuste
       dazu Suchbegriffe (Selektoren) in die Überwachungssysteme des BND ein. Die
       Opposition pocht darauf, dass die Abgeordneten im Ausschuss die Listen mit
       eigenen Augen sehen können. Im Zentrum steht eine Liste mit 40 000 vom BND
       aussortierten Selektoren, die im Kanzleramt liegt.
       
       17 Jun 2015
       
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