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       # taz.de -- Der Fall Ahmed Mansur: Keine Entschuldigung aus Berlin
       
       > Nach der Aufregung um die Festnahme des arabischen TV-Moderators Mansur
       > hat die Bundesregierung ihr Bedauern geäußert. Entschuldigen will sie
       > sich nicht.
       
   IMG Bild: Ahmed Mansur ist nach Katar zurückgekehrt.
       
       Berlin dpa | Die Bundesregierung hat nach der vorübergehenden Festnahme
       [1][des arabischen TV-Journalisten Ahmed Mansur] in Berlin ihr Bedauern
       über die Affäre geäußert. Zugleich wollen das Auswärtige Amt und das
       Justizministerium die internen Prüfregeln ändern, damit sich ein solcher
       Fall nicht wiederholt. Auf eine Entschuldigung gegenüber dem
       Star-Interviewer des Nachrichtensenders Al-Dschasira verzichtete die
       Bundesregierung am Mittwoch jedoch.
       
       Der 52-Jährige war am Samstag am Flughafen Berlin-Tegel auf Grundlage eines
       umstrittenen ägyptischen Haftbefehls festgenommen worden. Zwei Tage später
       wurde er auf Drängen der Bundesregierung wieder freigelassen. Zuvor
       allerdings hatten Beamte im Auswärtigen Amt und im Bundesamt für Justiz
       entschieden, dass Mansur trotz Zweifeln an dem Haftbefehl in Deutschland
       zur Fahndung ausgeschrieben wurde.
       
       Der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer, kündigte an, dass solche
       Fälle künftig auf einer „höheren Arbeitsebene“ geprüft werden sollen.
       Bedauerlicherweise sei das bislang nicht so. „Womöglich hätten wir Herrn
       Mansur zwei Tage in vorläufiger Haft ersparen können. Und das bedauern
       wir.“
       
       Zugleich wehrte er sich gegen Vorwürfe, [2][Deutschland habe sich zum
       Handlanger Ägyptens machen lassen]. Es habe bis zu Mansurs Festnahme
       keinerlei Kontakt zwischen Bundesregierung und ägyptischer Regierung
       gegeben. Auf die Frage, ob falsch entschieden worden sei, sagte er: „Das
       hätte anders entschieden werden können. Aber so wie das entschieden worden
       ist, ist genau das getan worden, was sich in einem Rechtsstaat gehört.“
       
       Mansur war nach seiner Freilassung am Dienstag – mit drei Tagen Verspätung
       – in den Golfstaat Katar zurückgekehrt, wo Al-Dschasira seinen Sitz hat. Am
       Mittwochabend wollte er sich in seiner Sendung nochmals zu der Festnahme
       äußern. Das Programm wird in der arabischen Welt jede Woche von bis zu 30
       Millionen Zuschauern verfolgt.
       
       24 Jun 2015
       
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