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       # taz.de -- Krise in Griechenland: Banken bleiben dicht
       
       > Griechische Banken bleiben bis mindestens nach dem Referendum
       > geschlossen. Der Regierung zufolge sind die Guthaben aber gesichert.
       
   IMG Bild: Euroverbrennung in Athen.
       
       Athen rtr | Wegen eines befürchteten Ansturms beunruhigter Sparer bleiben
       die griechischen Banken bis mindestens kommenden Montag geschlossen. Die
       Regierung in Athen teilte nach einer nächtlichen Krisensitzung am Sonntag
       weiter mit, Geldautomaten könnten diesen Montag bis zum späten Nachmittag
       nicht genutzt werden. Danach dürften griechische Kunden 60 Euro pro Tag
       abheben. Insidern zufolge können Ausländer höhere Beträge abheben.
       Online-Überweisungen sind weiter möglich, aber nicht ins Ausland.
       
       Aus Sorge vor Kurseinbrüchen bleibt auch die Börse in Athen bis zum 7. Juli
       geschlossen. In Asien drückte das Scheitern der Schuldengespräche zwischen
       Griechenland und seinen internationalen Geldgebern auf die Stimmung. In
       Japan fiel der Nikkei -Index der 225 führenden Werte am Montag um knapp
       drei Prozent. Der Dax verlor im vorbörslichen Handel mehr als vier Prozent.
       Der Euro gab im fernöstlichen Handel fast zwei Prozent nach.
       
       Die griechische Regierung will mit ihren Maßnahmen verhindern, dass die
       Banken zusammenbrechen, weil angesichts der drohenden Staatspleite zu viele
       Kunden gleichzeitig ihre Konten räumen. Nach dem Abbruch der
       Schuldengespräche hatten sich am Wochenende bereits lange Schlangen vor den
       Geldautomaten gebildet. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras
       erklärte, die Bankguthaben der Griechen seien sicher.
       
       Als erstes konkretes Anzeichen, dass sich ein Land gegen eine Ansteckung
       griechischer Finanzmarktturbulenzen zu schützen sucht, wies Mazedonien
       seine Banken an, ihre gesamten Einlagen bei Geldhäusern in Griechenland
       abzuziehen. Zudem wurden „vorbeugende Maßnahmen“ beschlossen, die den
       Abfluss von Geldern Richtung Griechenland eindämmen sollen. Die Zentralbank
       in Skopje teilte am späten Sonntagabend mit, die Schritte seien nur
       vorübergehend.
       
       US-Finanzminister Jack Lew telefonierte mit Tsipras. Einem Sprecher Lews
       zufolge muss vor dem von der griechischen Regierung für kommenden Sonntag
       geplanten Referendum zu den Reformauflagen der internationalen Geldgeber
       weiter eine Lösung im Schuldenstreit gesucht werden. Athen müsse sich zu
       Reformen bekennen und alle Seiten über Schuldenerleichterungen für das
       Krisenland diskutieren.
       
       29 Jun 2015
       
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