URI: 
       # taz.de -- Erwachendes Schwarzes Loch entdeckt: 20 Millionen Sonnen schwer
       
       > Astronomen haben ein Materie-Monster im All entdeckt. Das supermassive
       > Schwarze Loch hat vermutlich die Masse von 20 Millionen Sonnen.
       
   IMG Bild: Die Ringgalaxie NGC 660 in einer Aufnahme von 2012
       
       Llandudno/Manchester dpa | Astronomen haben im Sternbild Fische ein
       erwachendes Schwarzes Loch erspäht. Das Materie-Monster sitzt den Angaben
       zufolge im Herzen der 42 Millionen Lichtjahre entfernten Polarring-Galaxie
       NGC 660, deren Aktivität innerhalb weniger Monate Hunderte Male zugenommen
       hatte. Erstmals lasse sich verfolgen, wie ein extrem massereiches Schwarzes
       Loch seine Aktivität entfalte, betonen die Forscher um Megan Argo vom
       britischen Jodrell Bank Center für Astrophysik. Sie wollen ihre
       Beobachtungen an diesem Donnerstag auf der [1][Jahrestagung der
       königlich-britischen astronomischen Gesellschaft RAS] im walisischen
       Llandudno vorstellen.
       
       Astronomen gehen davon aus, dass jede große Galaxie ein sogenanntes
       supermassereiches Schwarzes Loch in ihrem Zentrum beherbergt, auch unsere
       eigene Heimatgalaxie, die Milchstraße. In der Regel befinden sich diese
       Schwarzen Löcher jedoch in einer Art Schlafmodus und machen sich vor allem
       über ihre Schwerkraft bemerkbar.
       
       Erst wenn die Massemonster große Mengen Materie verschlucken, werden sie
       aktiv. Bei diesem Prozess wird so viel Energie frei, dass die Materie hell
       aufleuchtet, bevor sie im Schwarzen Loch verschwindet und ein Teil von ihr
       in Form von zwei scharf gebündelten Strahlen, sogenannten Jets, weit ins
       Weltall hinaus geschleudert wird.
       
       Die Polarringgalaxie NGC 660 war 2012 bei Beobachtungen mit Radioteleskopen
       plötzlich mehrere Hundert Mal heller geworden. Das Team um Argo hatte
       daraufhin Archivaufnahmen der Galaxie analysiert und schließlich mehrere
       Radioteleskope zwischen Großbritannien, China und Südafrika zu einem
       virtuellen Riesenteleskop zusammengeschaltet. So konnte die gestiegene
       Aktivität genau untersucht werden.
       
       Diese hochauflösenden Beobachtungen zeigen eine neue, extrem helle
       Radioquelle genau an dem Ort, wo das supermassive Schwarze Loch zu erwarten
       ist. Es besitzt vermutlich die Masse von 20 Millionen Sonnen.
       
       8 Jul 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://nam2015.org/
       
       ## TAGS
       
   DIR Astronomie
   DIR Schwarze Löcher
   DIR Weltraum
   DIR Teleskop
   DIR China
   DIR Science-Fiction
   DIR Wissenschaft
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kommentar Börsenabsturz in China: Bloß ein Kasino
       
       Chinas Wirtschaftsboom ist vorerst gestoppt. Politische Gegenmaßnahmen
       blieben erfolglos – und lockten viele Bürger an die Börse.
       
   DIR Science-Fiction-Film „Interstellar“: Hilfe aus dem Wurmloch
       
       Mit großen Bildern und dezentem Humor: Filmemacher Christopher Nolan sucht
       nach einer Zukunft für die Menschheit in anderen Galaxien.
       
   DIR Himmelsforscher in Berlin: Die nach den Sternen greifen
       
       Vor 150 Jahren wurde von Berlin aus der Neptun entdeckt. Heute erforschen
       Wissenschaftler zum Beispiel die Auswirkung von Sonnenstürmen auf die Erde.
       
   DIR Supernova-Forscher: Physik-Nobelpreis für drei Astronomen
       
       Saul Perlmutter, Adam Riess und Brian Schmidt erhalten den
       Physik-Nobelpreis für die Entdeckung der beschleunigten Expansion des
       Universums. Dafür beobachteten sie Sternenexplosionen.
       
   DIR Teilchenbeschleuniger macht Pause: Die Angst vorm schwarzen Loch
       
       Der Teilchenbeschleuniger des CERN erzeugt bei vielen die Furcht, die Welt
       könnte verschwinden. Zur Freude dieser Skeptiker muss das Gerät wieder
       abgeschaltet werden.
       
   DIR Astronomie: Halt durch, Pluto!
       
       Erst wurde Pluto vom Planeten zum "Zwergplaneten" degradiert. Nun ist er
       nicht mal der Größte unter den Kleinen. Kein Grund zur Verzweiflung.