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       # taz.de -- Frauenanteil in deutschen Vorständen: Immer weniger weibliche Bosse
       
       > Nur 5,4 Prozent der Vorstandsposten in börsennotierten Unternehmen sind
       > mit Frauen besetzt. Der Anteil weiblicher Vorsitzender geht jährlich
       > zurück.
       
   IMG Bild: Regine Stachelhaus war im Vorsand von HP, später bei Eon und gab ihre Stelle dort aus persönlichen Gründen auf.
       
       Stuttgart dpa | Der Frauenanteil in den Vorständen börsennotierter
       Unternehmen in Deutschland geht weiter zurück. Das zeigt eine am Montag
       [1][veröffentlichte Studie der Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young)],
       über die zuerst die Zeitung Die Welt berichtete. Demnach sind lediglich 36
       der insgesamt 667 Vorstandsposten mit Frauen besetzt. Das entspricht einem
       Anteil von 5,4 Prozent. Vor einem Jahr waren es 5,55 Prozent, 2013 noch
       mehr als 6 Prozent. Untersucht wurden 160 Firmen aus den Börsenindizes Dax,
       MDax, SDax und TecDax.
       
       „In den Vorstandsetagen hat sich unter dem Strich bislang wenig getan: Sie
       bleiben männliche Monokulturen“, sagte Ana-Cristina Grohnert von EY einer
       Mitteilung zufolge. Allerdings vollziehe sich ein „Mentalitätswandel“.
       Immer mehr Unternehmen arbeiteten intensiv daran, dass mehr Frauen die
       Türen zu Führungestagen geöffnet würden.
       
       Lediglich die Dax- und SDax-Unternehmen konnten ihren Frauenanteil
       steigern: Eine Frau kam jeweils neu hinzu. Im MDax lag der Frauenanteil bei
       lediglich 2,6 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit mindestens einer Frau
       im Vorstand beträgt im Dax derzeit 40 Prozent – der höchste Anteil unter
       den Indizes.
       
       Am höchsten ist der Frauenanteil im Bereich Transport und Logistik (14
       Prozent), an Platz zwei liegt die Telekommunikationsbranche (11 Prozent).
       Im Energiesektor ist indes derzeit kein einziges Vorstandsmitglied
       weiblich.
       
       Die erst im Frühjahr gesetzlich festgelegte Frauenquote von 30 Prozent gilt
       lediglich für die Aufsichtsräte der gut 100 größten börsennotierten
       Unternehmen in Deutschland und tritt 2016 in Kraft. Eine [2][Studie der
       Personalberatung Russell Reynolds aus dem Juni] hatte gezeigt, dass nicht
       ganz die Hälfte der Unternehmen die Quote bereits erfüllt. Der Verein
       Frauen in die Aufsichtsräte (Fidar) hatte vergangene Woche den Unternehmen
       vorgeworfen, die Frauenquote zu ignorieren.
       
       13 Jul 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.ey.com/DE/de/Newsroom/News-releases/20150106-EY-News-Die-Zahl-der-weiblichen-Vorstaende-geht-zurueck
   DIR [2] http://www.russellreynolds.com/newsroom/5-ausgabe-dax-30-aufsichtsratsstudie
       
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