# taz.de -- Nach Atomabkommen mit dem Iran: Zoff bei den Grünen
> Die Grüne Jugend unterstützt eine Demo gegen den Atomdeal mit dem Iran.
> Der Parteispitze passt das nicht. Nun schreibt man sich offene Briefe.
IMG Bild: Stein des Anstoßes: Die Lobbygruppe „Stop the Bomb“, die sich hier in Wien auf einem Banner präsentiert
berlin taz | Nach einem Beschwerdebrief namhafter Grüner wie Claudia Roth
und Jürgen Trittin zur Iran-Politik der Grünen Jugend fordert der
Parteinachwuchs eine Entschuldigung. Es sei „sehr irritierend“, welche
Vorwürfe die Parteipromis über die Grüne Jugend verbreitet hätten, schreibt
deren Vorstand [1][in einem Antwortbrief].
Auslöser des Streits ist ein Demo-Aufruf der Initiative „Stop the Bomb“
gegen den Atomdeal mit dem Iran. Die Grüne Jugend hatte den Aufruf
unterstützt. Daraufhin warfen grüne Außenpolitiker ihr eine „befremdliche“
Auswahl der Bündnispartner vor. Die Lobbygruppe „Stop the Bomb“ sei kein
geeigneter Partner. Die Grüne Jugend mache sich mit „undifferenzierten und
konfliktverschärfenden Positionen gemein“.
Das weist die Parteijugend empört zurück: „Wir unterstützen sämtliche
Friedensbemühungen im Nahen Osten und sind schockiert, dass ihr das
Gegenteil behauptet.“ Die Grüne Jugend distanziert sich zwar von „verbalen
Entgleisungen“ im Umfeld von „Stop the Bomb“. Man habe aber kein „Bündnis“
geschlossen, sondern nur den Aufruf unterstützt.
Denn in der Debatte über den Atom-Deal mit dem Iran sei es zu wenig um die
katastrophale Menschenrechtslage gegangen. „Dass Grüne sich der Kritik an
dem Atom-Deal derart entziehen, ist uns unverständlich“, schreibt der
Nachwuchs.
Doch für eine Entschuldigung sehen die Parteipromis offenbar keinen Grund:
„Warum sollte man sich für eine sachlich vorgetragene politische
Argumentation entschuldigen“, heißt es aus ihrem Kreis. Die Grüne Jugend
solle „einen differenzierten Blick“ auf Chancen und Risiken einer
Verhandlungslösung mit dem Iran werfen, „statt beleidigt zu sein“.
21 Jul 2015
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## AUTOREN
DIR Astrid Geisler
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