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       # taz.de -- Politische Beziehungen zu Kuba: Deutsch-sozialistische Karibikträume
       
       > Als erster Außenminister der BRD hat Steinmeier Kuba besucht. Neben
       > wirtschaftlicher Zusammenarbeit wurde auch die Wahrung der Menschenrechte
       > vereinbart.
       
   IMG Bild: Raúl Castro begrüßt Frank-Walter Steinmeier in Havanna.
       
       Havanna dpa | Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat bei seinem
       ersten Kuba-Besuch Präsident Raúl Castro zu einem fast zweistündigen
       Gespräch getroffen. Der 84-jährige Staatschef habe dabei die Bedeutung
       Deutschlands als eines der wichtigsten europäischen Länder für Kuba
       hervorgehoben, hieß es anschließend aus Teilnehmerkreisen.
       
       Steinmeier habe bei dem Gespräch am Donnerstag auch das Thema
       Menschenrechte angesprochen. Gleichzeitig habe er deutlich gemacht, dass
       Deutschland die Öffnung des sozialistischen Karibikstaates fördern wolle.
       Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International werfen der Regierung
       in Havanna weiterhin eine massive Einschränkung der Meinungsfreiheit vor.
       
       Steinmeier ist der erste bundesdeutsche Außenminister in Havanna. Bei
       seinem Treffen mit dem kubanischen Außenminister Bruno Rodríguez waren am
       Donnerstag in Havanna zwei Abkommen über die politische, kulturelle und
       wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder unterzeichnet worden. Darin
       ist auch ein Bekenntnis zur Wahrung der Menschenrechte enthalten. Bisher
       war die deutsch-kubanische Kooperation nicht geregelt.
       
       Auf Steinmeiers Besuchsprogramm am Freitag steht unter anderem ein Treffen
       mit Außenhandelsminister Rodrigo Malmercia. Dabei wird es um den Ausbau der
       noch recht dürftigen Wirtschaftsbeziehungen gehen. Bei den deutschen
       Exporten lag Kuba 2014 auf Platz 101, bei den Importen auf Platz 125.
       
       In Kuba sind 30 deutsche Unternehmen und Banken vertreten. Sie beklagen
       Investitionshemmnisse wie bürokratische Hürden oder die staatliche
       Zuteilung von Arbeitskräften. Zudem wünscht sich die deutsche Wirtschaft
       die Eröffnung einer Repräsentanz in Kuba.
       
       17 Jul 2015
       
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