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       # taz.de -- Lockere Regeln für Cannabis: SPD und Grüne für entspanntes Kiffen
       
       > Strikte Regeln zum Cannabis-Konsum bescheren Strafverfolgern viel Arbeit
       > und hohe Kosten. Einige Landesregierungen werben für mehr Toleranz.
       
   IMG Bild: Nicht so schlimm: Kiffkultur
       
       Berlin/Hamburg dpa | Cannabis-Konsum milder bestrafen oder gleich ganz
       legalisieren: In den Bundesländern mehren sich die Rufe nach einem
       liberaleren Umgang mit dem beliebten Rauschmittel. Baden-Württembergs
       Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sprach sich am Dienstag
       grundsätzlich für eine Legalisierung von Cannabis aus, um den Stoff zu
       entkriminalisieren. Auch die Hamburger Landesregierung erwägt, die
       Gesetzesregeln zum Konsum zu lockern.
       
       Zuvor hatte sich mit dem neuen Bremer Regierungschef Carsten Sieling (SPD)
       erstmals ein Ministerpräsident für die Legalisierung der Droge
       ausgesprochen – sofern der rechtliche Rahmen das zulasse. Die unzeitgemäße
       Kriminalisierung verursache hohe Kosten bei Polizei und
       Strafverfolgungsbehörden, argumentierte Sieling. Auch über eine zentrale
       Abgabestelle für Volljährige denkt die rot-grüne Landesregierung in Bremen
       nach.
       
       Zwar denkt auch Kretschmann in diese Richtung, allerdings steht das Thema
       nach seinen Worten nicht auf der Agenda der grün-roten Koalition in
       Stuttgart, in der es dazu keine Übereinstimmung gibt. Erschwert werde die
       Debatte dadurch, dass die Kulturdroge Alkohol zwar erlaubt, aber nicht
       weniger gefährlich sei als das illegale Rauschmittel.
       
       Hamburgs grüner Justizsenator Till Steffen will das Kiffen zumindest zu
       einer Ordnungswidrigkeit herabstufen. „Es wäre wie beim Falschparken. Da
       kann abgewogen werden: Schreibe ich ein Knöllchen oder nicht“, sagte er der
       Hamburger Morgenpost. Das bisherige System, wonach auch auf den Besitz
       kleiner Mengen Cannabis eine Strafanzeige folgen muss, ist aus Steffens
       Sicht gescheitert. Denn faktisch stelle die Staatsanwaltschaft danach alle
       Verfahren ein. „Das bringt nichts und macht viel Arbeit“, sagte Steffen.
       
       Derzeit ziehen 13 Bundesländer die Grenze für den Eigenbedarf bei 6 Gramm
       Cannabis. Rheinland-Pfalz, NRW und Berlin lassen 10 Gramm zu. Wer Cannabis
       im Rahmen dieses Eigenbedarfs dabei hat, geht bei Entdeckung strafffrei
       aus.
       
       21 Jul 2015
       
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