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       # taz.de -- Nach dem Anschlag in Suruç: Türkei hebt Twitter-Sperre auf
       
       > Um die Verbreitung von Bildern vom Anschlag in Suruç zu verhindern, hatte
       > ein Gericht Twitter sperren lassen. Nun wurde der Zugang wieder
       > freigegeben.
       
   IMG Bild: Nicht das erste Mal: Twitter in der Türkei ist gesperrt.
       
       ISTANBUL dpa | Nach einer mehrstündigen Sperre hat ein türkisches Gericht
       den Zugang zu Twitter wieder freigegeben. Die Nachrichtenagentur DHA
       meldete am Mittwoch, das Gericht in der Provinz Şanlıurfa habe die zuvor
       verhängte Blockade des Kurzmitteilungsdienstes aufgehoben.
       
       Allerdings berichteten am Nachmittag noch einige Nutzer von
       Zugangsproblemen. Hintergrund waren Bilder und weitere Inhalte, die auf den
       sozialen Medien über den verheerenden Anschlag im südtürkischen Suruç
       verbreitet wurden.
       
       Mit der Sperre sollten auch Aufrufe zu Protesten gegen die Regierung
       gestoppt werden. Dieser wird vorgeworfen, nicht mehr zur Verhinderung des
       Anschlags getan zu haben, hinter dem die Terrormiliz „Islamischer Staat“
       vermutet wird.
       
       Das Gericht in Suruç hatte der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge die
       Veröffentlichung von Bildern des Attentats in Medien – auch im Internet und
       in Sozialen Netzwerken – verboten. Internetseiten, die sich nicht an das
       Verbot halten, sollten blockiert werden, verfügten die Richter.
       
       Ein Regierungsbeamter sagte, die Türkei habe Twitter gebeten, 107
       Internetadressen mit Bildern von den Folgen des Bombenanschlags zu
       entfernen.
       
       Die türkische Regierung befürchtet, dass der Anschlag am Montag Teil einer
       IS-Rachekampagne sein könnte, weil die Behörden verstärkt gegen die
       Extremisten vorgehen. In den vergangenen sechs Monaten wurden nach
       offiziellen Angaben mehr als 500 mutmaßliche IS-Anhänger in der Türkei
       festgenommen. Allein in diesem Monat wurden demnach landesweit 21
       Terrorverdächtige bei Ermittlungen gegen Rekrutierungsnetzwerke gefasst.
       
       Es ist nicht das erste Mal, dass die Türkei den Zugang zu sozialen
       Netzwerken blockiert. Auch während einer Geiselnahme in einem Gericht in
       Istanbul vor einigen Wochen waren Twitter und YouTube zeitweise nicht
       erreichbar.
       
       22 Jul 2015
       
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