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       # taz.de -- Debatte über Einwanderungsgesetz: CDU und CSU weiterhin uneinig
       
       > Der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU wirbt für ein
       > Einwanderungsgesetz. Der CSU-Generalsekretär sieht dafür keinen Bedarf.
       
   IMG Bild: Bislang ist die Zuwanderung durch viele einzelne gesetzliche Vorschriften geregelt.
       
       Augsburg/Düsseldorf afp | In der Debatte über ein Einwanderungsgesetz sind
       CDU und CSU weiter uneins. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer bekräftigte
       in der Augsburger Allgemeinen das Nein seiner Partei zu einem solchen
       Gesetz. Die Menschen hätten kein Verständnis dafür, „dass so viele
       Flüchtlinge kommen und die Politik gleichzeitig von mehr Zuwanderung
       spricht“, sagte Scheuer der Zeitung. Ein Einwanderungsgesetz sei das
       falsche Thema zur falschen Zeit. Die CSU sehe auch keinerlei Bedarf, da es
       in Deutschland bereits ein gut funktionierendes System gebe.
       
       Scheuer forderte vielmehr, die Einwanderung stärker einzuschränken. Die
       Kommunen hätten bei der Aufnahme von Flüchtlingen ihre Belastungsgrenze
       bereits überschritten, sagte der CSU-Politiker der Augsburger Allgemeinen.
       
       Der CDU-Chef von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, wirbt hingegen für ein
       Einwanderungsgesetz. Die bestehenden Vorschriften für die Einwanderung nach
       Deutschland seien zu kompliziert und wirkten auf qualifizierte Menschen
       nicht gerade einladend, sagte Laschet der in Düsseldorf erscheinenden
       Rheinischen Post. „Deswegen brauchen wir ein Einwanderungsgesetz aus einem
       Guss, das zudem flexibel auf den Arbeitsmarkt reagiert“, forderte er
       stellvertretende Chef der Bundes-CDU.
       
       „Bisher wurden vor allem Ingenieure gesucht; heute erleben wir, dass
       Pflegekräfte knapp zu werden drohen“, sagte Laschet. Er setze sich dafür
       ein, dass der CDU-Bundesvorstand im September und der Bundesparteitag im
       Dezember dem Bericht seiner Programmkommission zustimmten, der sich für ein
       Einwanderungsgesetz ausspreche.
       
       Der SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann wirbt für ein Einwanderungsgesetzt,
       inzwischen lenkte auch die CDU ein. Der CDU-Parteivorstand will am 14.
       September über ein solches Gesetz diskutieren und einen entsprechenden
       Antrag an den Parteitag beschließen. Hintergrund ist offenbar ein
       Kurswechsel von Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die
       sich in der parteiinternen Debatte auf die Seite der Befürworter eines
       Einwanderungsgesetzes geschlagen haben soll. Bislang ist die Zuwanderung
       durch viele einzelne gesetzliche Vorschriften geregelt.
       
       29 Jul 2015
       
       ## TAGS
       
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