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       # taz.de -- Streit um soziokulturelles Zentrum: Koze will es selbst machen
       
       > Das Kollektive Zentrum übt sich jetzt in Öffentlichkeitsarbeit, legt ein
       > eigenes Konzept vor und kritisiert die Finanzbehörde scharf.
       
   IMG Bild: Geht jetzt an die Öffentlichkeit: Koze im Münzviertel.
       
       Das Kollektive Zentrum (Koze) hat am Mittwoch bei ihrer ersten
       Pressekonferenz auf Repressionen von der Finanzbehörde hingewiesen und ein
       eigenes Konzept zur Neugestaltung des Areals im Münzviertel vorgelegt.
       
       Das Initiativenbündnis Koze sieht seine „soziokulturelle“ Arbeit durch das
       „aggressive Auftreten“ der Finanzbehörde und der Polizei gefährdet, hieß es
       gestern. Für die AktivistInnen sei die Nutzung eines Teils der ehemaligen
       Gehörlosenschule mittlerweile zu einem Kampf der Stadtentwicklung von unten
       gegen die Stadtentwicklung von oben geworden. Sie verlangten von der Stadt,
       die Bebauungspläne der Hanseatischen BauKonzept GmBh (HBK) für das Gelände
       zu überdenken und legten selbst ein Konzept vor.
       
       Unterstützung bekamen sie dafür von zahlreichen Organisationen, die
       ebenfalls bei der Pressekonferenz sprachen. Außer den VertreterInnen des
       Koze waren auch Vetreter des Gängeviertels, des Allgemeinen
       Studerenden-Ausschusses, des Centro Sociale und des Kunstlabors naher
       Gegenden (Kunage) da. Das Kunage ist eine Stadtteilinitiative im
       Münzviertels, die bereits seit 13 Jahren aktiv ist und das Gelände für das
       Koze offiziell gemietet hat.
       
       Geht es nach den Plänen der Finanzbehörde, werden die Gebäude abgerissen
       und von der HBK Appartement-Häuser errichtet, in denen Wohnungen mit 17,5
       Quadratmetern Wohnfläche für 500 Euro vermietet werden sollen. Geht es nach
       den VetreterInnen des Koze, sollten auf dem Gelände ein
       Mehrgenerationen-Wohnprojekt, eine selbstverwaltete Flüchtlingsunterkunft
       samt Info-Zentrum sowie weitere Räume vom Koze genutzt werden.
       
       Mit den Repressionen meinen die AktivistInnen die Polizei-Aktion, bei der
       vor drei Wochen um Teile des Geländes ein Zaun gezogen und rund um die Uhr
       bewacht wurde. Außerdem beschuldigten sie die Finanzbehörde, ihre
       Versprechen nicht eingehalten zu haben. Diese hatte Anfang Juni
       versprochen, mit der Kunage weiter über die Nutzung und eine mögliche
       Ausweitung zu verhandeln, dieses Versprechen jedoch noch immer nicht
       eingelöst. Der Sprecher der Finanzbehörde, Daniel Stricker, habe sich in
       der Vergangenheit zudem oft abfällig über das Koze geäußert.
       
       Die Finanzbehörde argumentiert, den Mietvertrag mit der Kunage und nicht
       mit dem Koze abgeschlossen zu haben. Dem Koze zufolge sei aber bereits bei
       Vetragsschluss 2014 vereinbart worden, den Vertrag nach Verwinsgründung auf
       die inzwischen existierende Koze eV. umzuschreiben.
       
       15 Aug 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kristof Botka
       
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