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       # taz.de -- Einsatz von Chemiewaffen in Syrien: USA und Russland einig bei Resolution
       
       > Angriffe mit Chemiewaffen in Syrien sollen nach einer UN-Resolution
       > geahndet werden. Den Entwurf sollen Russland und die USA bereits
       > übermittelt haben.
       
   IMG Bild: Opfer eines vermeintlichen Giftgas-Einsatzes werden 2013 in einem syrischen Krankenhaus behandelt
       
       New York AP | Die USA und Russland haben sich auf einen Entwurf zu einer
       UN-Resolution geeinigt, durch die Verantwortliche für Angriffe mit
       Chemiewaffen in Syrien identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden
       sollen. Das teilten zwei Diplomaten im Sicherheitsrat mit. Demnach wurde
       der Entwurf bereits allen 15 Mitgliedern des höchsten UN-Gremiums
       übermittelt. Sie hätten nun bis Donnerstag Zeit, um Bedenken darüber zu
       äußern. Gebe es keine Einwände, könnte schon am Freitag über den
       Resolutionstext abgestimmt werden.
       
       Aus Syrien sind seit dem vergangenen Jahr vermehrt tödliche Attacken mit
       Chlorgas gemeldet worden, das anders als Sarin oder Rizin zwar nicht
       offiziell als Chemiewaffe geächtet wird, aber giftig ist. Die USA drängen
       den Sicherheitsrat zum Handeln, um die Verantwortlichen für die Angriffe
       dingfest zu machen. Moskau schien hingegen zuletzt einen abgeschwächten
       Ansatz zu bevorzugen: Russlands UN-Botschafter Vitali rief den
       Sicherheitsrat im Juni auf, nach dem besten Weg zu suchen, wie die für
       Chlorgasangriffe verantwortlichen Personen vor Gericht gestellt werden
       könnten.
       
       Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) hat zwar das
       Mandat für Inspektionsmissionen, um den Einsatz der Kampfstoffe zu prüfen.
       Doch weder sie noch die UN verfügen über eine Handhabe, um einer
       Konfliktpartei im syrischen Bürgerkrieg die Schuld für die Attacken mit
       Chlorgas oder Chemiewaffen zuzuweisen.
       
       In dem nun kursierenden Resolutionsentwurf werde UN-Generalsekretär Ban Ki
       Moon gebeten, in Abstimmung mit OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü dem
       Sicherheitsrat binnen 20 Tagen Empfehlungen für die Schaffung eines „von
       OPCW und UN getragenen Investigativmechanismus“ vorzulegen.
       
       ## Notwendige Reaktion
       
       Dieses Gremium solle dann Einzelpersonen, Gruppen oder Regierungen
       identifizieren, die in Syrien als Täter, Organisierer und Förderer in den
       Einsatz von Chemikalien als Waffen, darunter Chlor, verwickelt gewesen
       seien, hieß es weiter.
       
       Ein hoher Vertreter von US-Außenminister John Kerry bestätigte, dass es
       zwischen amerikanischen und russischen Diplomaten Gespräche über den
       Resolutionsentwurf gegeben habe. Zudem hätten Kerry und sein russischer
       Kollege Sergej Lawrow die Notwendigkeit betont, auf den „Besitz und
       mutmaßlichen Einsatz chemischer Waffen“ durch die Regierung des syrischen
       Präsidenten Baschar al-Assad zu reagieren. Der US-Chefdiplomat hält sich
       derzeit in Malaysia auf.
       
       6 Aug 2015
       
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