# taz.de -- Yasmina Al-Gannabi Der Wochenendkrimi : Flirtenmit dem Flutschfinger
IMG Bild: Kommissarin Winnie Heller (Lisa Wagner)
Ein idyllisch unheimliches Haus am See, spielende Kinder und ein Mann, der
in einer Kneipe einen Mord gesteht, während im Hintergrund Mama Cass „Dream
a little dream of me“ haucht. Die neue Krimireihe beginnt vielversprechend.
Nachwuchskommissarin Winnie Heller lässt sich von Köln nach Wiesbaden
versetzen, da sie in der Nähe ihrer Schwester sein möchte, die dort im Koma
liegt. Gleich an ihrem ersten Tag geschieht ein Mord in einem Vorort. Ein
Täter ist schnell gefunden. Jasper Fennrich, Ehemann der Ermordeten,
gesteht, seine Frau ertränkt und in das Bett gelegt zu haben.
Eigentlich wäre der Fall schnell gelöst, doch die Kriminalkommissarin, die
ihren kranken Fisch mit sich herumträgt, wittert schnell, dass da
buchstäblich noch was im Busch ist. Schließlich verschwindet außerdem ein
kleines Mädchen spurlos von einem Spielplatz.
Jasper Fennrich entpuppt sich dann nicht nur als Totengräber und
introvertierte Persönlichkeit, sondern wohnt auch noch in einem
abgeschiedenen Haus am See – der typische Mörder. Schon 20 Jahre zuvor
geriet er ins Visier der Polizei, als zwei Mädchen verschwanden. Doch aus
Mangel an Beweisen konnte ihn die Polizei nicht überführen.
Als das verschwundene Mädchen auf dem gleichen Spielplatz wieder auftaucht,
versucht Jasper sich in seiner Zelle zu erhängen. Ist er vielleicht doch
unschuldig? Und der Polizeihauptmeister des Vororts mehr als ein harmloser
Schmierlappen, der versucht, die Kommissarin rumzukriegen, indem er an
einem Flutschfinger-Eis leckt?
Die erste Folge der Krimireihe gewährt tiefe Einblicke in das Leben der
Kommissarin, die einige Traumata aufzuarbeiten hat, und deren Vergangenheit
mit dem Fall verwoben zu sein scheint. Offenbar ist die Symbiose zwischen
Mensch und Fisch deutlich effizienter als eine Psychotherapie.
„Kommissarin Heller – Tod am Weiher“; Sa., 20.15 Uhr, ZDF
22 Aug 2015
## AUTOREN
DIR Yasmina Al-Gannabi
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