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       # taz.de -- Korruption beim Pannenflughafen BER: Anzeige wegen Millionenbetrugs
       
       > Der BER-Betreiber hat Anzeige erstattet, weil Siemens „nicht erbrachte
       > Leistungen in Rechnung“ stellte. Auch Bosch und Telekom werden
       > verdächtigt.
       
   IMG Bild: Alles ist erleuchtet, nur bei den Finanzen ist vieles unklar:
       
       Berlin afp | Das Berliner Flughafenprojekt BER beschäftigt erneut die
       Justiz: Die Flughafengesellschaft FBB hat bei der Staatsanwaltschaft
       Cottbus Anzeige wegen Betrugsverdachts erstattet, wie sie am Montag
       mitteilte. Bei einer internen Prüfung sei aufgefallen, dass „nicht
       erbrachte Leistungen in Rechnung gestellt und diese bezahlt worden“ seien,
       erklärte die FBB. Die Anzeige sei bereits am vergangenen Mittwoch von der
       Anti-Korruptionsbeauftragten des BER, Elke Schaefer, in Absprache mit dem
       Auftragnehmer Siemens gestellt worden.
       
       Der Berliner Tagesspiegel berichtete unter Berufung auf die Cottbuser
       Staatsanwaltschaft von einer Schadenssumme in Höhe von 1,9 Millionen Euro.
       Demnach geht es bei der Anzeige um Siemens-Abrechnungen aus den Jahren 2013
       und bis Juli 2014. Dem Bericht zufolge war der für den BER zuständige
       Siemens-Regionalgeschäftsführer Jörg Marks im August 2014 auf den Posten
       des BER-Technikchefs gewechselt.
       
       Siemens gehört auch zu den drei deutschen Großkonzernen, deren Abrechnungen
       aus dem Frühjahr 2012 laut Bild am Sonntag ebenfalls ins Visier der
       Anti-Korruptionsbeauftragten Schaefer geraten sind. Der BamS zufolge gibt
       es Hinweise darauf, dass ehemalige BER-Manager kurz vor dem letztlich
       geplatzten Eröffnungstermin im Mai 2012 überhöhte Nachzahlungsforderungen
       in Millionenhöhe durchgewunken hätten. Zu den bevorteilten Unternehmen
       gehören demnach Siemens, die Telekom-Tochter T-Systems und die
       Sicherheitssystem-Sparte von Bosch.
       
       Die betroffenen Firmen erklärten am Montag, sie würden den Hinweisen
       nachgehen. „Uns ist nichts bekannt, aber wir prüfen das
       selbstverständlich“, sagte Bosch-Sprecherin Erika Görge. T-Systems-Sprecher
       Harald Lindlar erklärte: „Nach einer ersten Prüfung können wir die Vorwürfe
       nicht nachvollziehen.“ Siemens kündigte eine Überprüfung der im
       BamS-Bericht genannten Hinweise an.
       
       FBB-Sprecher Ralf Kunkel hatte am Sonntag angekündigt, sämtliche
       geleisteten Zahlungen würden noch einmal im Zuge einer Schlussrechnung
       unter die Lupe genommen werden. So solle ausgeschlossen werden, dass
       einigen Firmen zu viel gezahlt werde.
       
       19 Aug 2015
       
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