URI: 
       # taz.de -- Venezuela und Kolumbien: Ausnahmezustand an der Grenze
       
       > Nach einem Grenzzwischenfall verhängt Venezuela den Ausnahmezustand.
       > Staatschef Maduro macht rechte Banden aus Kolumbien verantwortlich.
       
   IMG Bild: An der Grenze in Tachira zwischen Venezuela und Kolumbien ist kein Durchkommen.
       
       Caracas/Bogotá dpa | Neue Spannungen zwischen Venezuela und Kolumbien: Die
       Regierung in Caracas hat nach einem Angriff auf venezolanische Soldaten den
       Ausnahmezustand in einer Grenzregion zum südamerikanischen Nachbarland
       verhängt. Die Maßnahme gelte 60 Tage lang in fünf Gemeinden des westlichen
       Bundesstaates Táchira, erklärte Präsident Nicolás Maduro. Zudem verlängerte
       er am Freitagabend (Ortszeit) die Grenzschließung unbefristet. Die Maßnahme
       sollte ursprünglich am Sonntag enden.
       
       Damit reagierte die sozialistische Regierung auf einen Angriff mutmaßlicher
       Schmuggler, bei dem am Mittwoch drei Soldaten verletzt worden waren. Maduro
       macht rechte kolumbianische Paramilitärs für die Tat verantwortlich.
       
       Sein kolumbianischer Amtskollege Juan Manuel Santos kritisierte am Samstag
       die Maßnahmen und forderte die Wiedereröffnung der Grenze. Von dem
       Aussetzen der Zusammenarbeit profitierten nur die Verbrecher, zitierte die
       Zeitung „El Tiempo“ den konservativen Politiker in Bogotá. Leidtragende
       seien dagegen die Grenzbewohner.
       
       Das Verhältnis zwischen beiden Staaten ist nicht einfach, obwohl Venezuela
       den Friedensprozess mit den marxistischen Farc-Rebellen in Kolumbien als
       Vermittler unterstützt. Maduro beschuldigt oft konservative Politiker im
       Nachbarland, an Destabilisierungsversuchen gegen seine linke Regierung
       beteiligt zu sein. In der Grenzregion blüht zudem seit langem der Schmuggel
       von Erdöl und Lebensmitteln. Örtlichen Medien zufolge sind in den
       vergangenen Tagen rund 1500 venezolanische Soldaten in Táchira stationiert
       worden.
       
       23 Aug 2015
       
       ## TAGS
       
   DIR Kolumbien
   DIR Venezuela
   DIR Nicolás Maduro
   DIR Kolumbien
   DIR Kolumbien
   DIR Kolumbien
   DIR Venezuela
   DIR Regierung
   DIR Venezuela
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Frieden mit der Farc-Guerilla: Wahrheitskommission für Kolumbien
       
       Regierung und Rebellen einigen sich auf ein komplexes Friedenspaket. Der
       Plan stellt Wiedergutmachung und Aufklärung über Bestrafung.
       
   DIR Farc und Kolumbiens Regierung: Historischer Händedruck
       
       Bis zum März 2016 wollen die Farc-Rebellen und die kolumbianische Regierung
       endlich Frieden schließen. Das haben beide Seiten vereinbart.
       
   DIR Kampfflugzeuge aus Venezuela: Kolumbianischer Luftraum verletzt
       
       Venezolanische Militärjets sollen drei Kilometer in den Luftraum des
       Nachbarlandes eingedrungen sein. Die Beziehungen beider Staaten sind seit
       Wochen angespannt.
       
   DIR Venezuela schließt Grenzen zu Kolumbien: Maduro macht dicht
       
       Die Regierung will das Einsickern von Paramilitärs und den
       Lebensmittelschmuggel eindämmen. Der Konflikt spitzt sich zu.
       
   DIR Debatte Opposition in Venezuela: Regierung schachmatt
       
       Die Wirtschaft taumelt am Abgrund. Doch die Opposition ist keine
       Alternative, sie vertritt nur die weiße Oberschicht und neoliberale
       Interessen.
       
   DIR Naturschutzgebiet in Lateinamerika: Von den Anden bis zum Atlantik
       
       Kolumbien plant den weltgrößten Öko-Korridor. Vor allem Regenwald soll
       geschützt werden. Doch die Nachbarn Brasilien und Venezuela müssten
       mitziehen.
       
   DIR Aus „Le Monde diplomatique“: Zwölf Jahre Chavismus in Venezuela
       
       Der Mainstream hält Hugo Chávez für einen autoritären Despoten, linke
       Gegenmedien fasziniert dessen „bolivarische Revolution“. Der Versuch einer
       realistischen Bilanz.