URI: 
       # taz.de -- Forschungsschiff „Aldebaran“ startet: Die Jagd nach dem giftigen Cocktail
       
       > Wissenschaftler wollen Elbe, Weser und Trave, Nord- und Ostsee auf
       > Belastung mit fast unsichtbarem, aber höchst gefährlichem Mikroplastik
       > untersuchen.
       
   IMG Bild: Sticht bald wieder in See, um Plastikmüll zu suchen: Forschungsschiff „Aldebaran“.
       
       HAMBURG taz | 2.000 Kilometer wollen sie unterwegs sein, um Müll zu
       sammeln. Die WissenschaftlerInnen der Hochschule für Angewandte
       Wissenschaften (HAW) in Hamburg starten am Mittwoch mit dem
       [1][Forschungsschiff „Aldebaran]“ zu einer Tour auf Elbe, Weser und Trave
       sowie Nord- und Ostsee, um die Belastung von Flüssen und Meeren mit Abfall
       zu untersuchen. „Die Suche nach Plastikmüll in Gewässern und Sedimenten“,
       sagt Forschungsleiterin Gesine Witt von der HAW, „ist wie die Suche nach
       der Stecknadel im Heuhaufen.“
       
       Vor allem Plastikteile wirken wie ein Magnet für Schadstoffe, je länger sie
       im Wasser herumtreiben: „Auf ihrer Reise ins Meer binden sie einen wahren
       Giftcocktail an sich“, sagt Witt. Mit Satellitenaufnahmen, Spezialnetzen
       und 50 Sammeltonnen, die vor drei Monaten ausgesetzt wurden, wollen Witt
       und ihr Team herausfinden, wie stark Mikroplastikteile im Wasser und in den
       Sedimenten mit Giftstoffen belastet sind.
       
       ## Fast unsichtbar, aber gefährlich
       
       Mikroplastik sind fast unsichtbare Teilchen von weniger als fünf
       Millimetern Größe vor allem aus Polyethylen, Polypropylen, Polyester und
       Polyamid. Viele dieser winzigen Partikel stammen aus Duschgels, Zahnpasta
       oder anderen Artikeln mit Peeling-Effekt. Andere sind Bruchstücke und
       Fasern, die durch Abrieb und Zersetzung von Plastikgegenständen oder
       Fleecekleidung entstehen.
       
       Nach Angaben der Umweltorganisation BUND wurde Mikroplastik in Flüssen und
       im Meer in Kleinstorganismen, Muscheln, Fischen und Seehunden nachgewiesen.
       Über die Nahrungskette kommt das Material zurück zum Menschen – mit
       unklaren gesundheitlichen Folgen. Das sei „besorgniserregend und in den
       Auswirkungen kaum abzuschätzen“, sagt der BUND. Witt hofft nun, mit den
       Ergebnissen der Forschungsfahrt Mengen und Giftigkeit des Mülls exakter
       belegen zu können.
       
       5 Sep 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://aldebaran.org/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sven-Michael Veit
       
       ## TAGS
       
   DIR Plastik
   DIR Plastikmüll
   DIR Mikroplastik
   DIR Elbe
   DIR Nordsee
   DIR Ostsee
   DIR Mikroplastik
   DIR Mikroplastik
   DIR Mikroplastik
   DIR Mikroplastik
   DIR Mikroplastik
   DIR Meeresschutz
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Noch mehr Gift im Meer als gedacht: „Eindeutig krebserregend“
       
       Wasser und Böden von Nord- und Ostsee sind mit Plastikmüll verseucht. Über
       die Nahrungskette gelangen die Giftstoffe wieder zurück zum Menschen.
       
   DIR Forschung zu Mikroplastik im Essen: Makrele mit Plastikfüllung
       
       Im Meer landet häufig Plastik und endet damit im Magen von vielen Tieren.
       Forscher haben jetzt winzige Reste in Speisefischen entdeckt.
       
   DIR Verbot von Kunststoffpartikelchen: Deutschland Mikroplastikland
       
       Die USA, Kanada und die Niederlande verbannen Mikroplastik – in der Natur
       und in Kosmetika. Aber Deutschland setzt auf Freiwilligkeit.
       
   DIR Plastik rutscht durch: Die unsichtbare Gefahr
       
       Kunststoffpartikel aus Zahnpasta und Fleece belasten zunehmend Flüsse und
       Meere und gefährden Tiere und Menschen. Kläranlagen sind wenig effektiv.
       
   DIR Milch und Holz statt Mikroplastik: Kosmetik löst das Problem nicht
       
       Zahnpasta und Duschgels sollen bald ohne Plastikpartikel auskommen. Auch
       Hersteller anderer Konsumgüter forschen an Alternativen.
       
   DIR Verschmutzung der Meere: Abfall reicht bis in die Arktis
       
       Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Universität der Azoren
       sind Europas Meere bereits bis weit in die Arktis Müllhalden. Das meiste
       davon ist Plastik.
       
   DIR Meeresschutz: Der Schrecken der Meere
       
       Der wachsende Müll in Nord- und Ostsee ist Thema beim Umweltsymposium in
       dieser Woche in Hamburg. Plastik gefährdet Fische, Vögel und Meeressäuger.
       
   DIR Abfall im Meer: Der Tod trägt Plastik
       
       Forschungen zeigen, die Nordsee und ihre Strände sind mit Plastik und
       Mikroplastik verseucht. Im Weltnaturerbe Wattenmeer polstern Löffler ihre
       Nester mit Müll, Vogelmägen sind voll davon.